Die ersten Kinder die mit den Versandkartons von myToys aufgewachsen sind – vor allem natürlich mit dem Spielzeug aus diesen Kartons, das damals noch völlig ungewöhnlich über das Internet bestellt wurde – sind inzwischen selber Eltern.
Vor knapp 25 Jahren begann das Unternehmen myToys aus Osnabrück und Lotte Büren heraus Onlinegeschichte zu schreiben – nun ist es selbst bald Geschichte.
Die Marke myToys soll ab dem kommenden Jahr nur noch ein Teil der Plattform des Otto-Versands in Hamburg sein. Die in den vergangenen Jahren gegründeten klassischen Spielwarengeschäfte und vor allem auch der eigene Onlineversand werden geschlossen, 800 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.
Der Versand erfolgte aus Lotte Büren
Was sicher nur wenige wissen: Gegründet wurde myToys noch gerade rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft 1999 in Osnabrück. Der Belieferung erfolgte aus dem Lager des Spielwarengroßhändlers Hoffmann in Lotte Büren, dicht hinter der Grenze zu Atter.
Der Spielwarengroßhändler Hoffmann ist ein Osnabrücker Traditionsunternehmen, das ursprünglich seinen Stammsitz an der Möserstraße hatte. Nach dem Tod des Firmenpatriarchen Hermann Hoffmann ist dieses Unternehmen inzwischen Teil der Vedes-Gruppe.
Im Jahr 2000 war man stolz über 100.000 Bestellungen im Jahr
Zu dem je nach Quelle drei oder fünfköpfigen Gründerteam zählt Oliver Beste, der sich knapp ein Jahr nach Gründung im Manager Magazin über 100.000 Bestellungen im ersten Jahr nach der Gründung freute.
Zum Vergleich: Amazon verschickte zwanzig Jahre später 849 Millionen Pakete, allein in Deutschland.
Osnabrück und der Logistikstandort Lotte wurden übrigens schnell wieder verlassen. Bereits im Frühjahr 2000 wechselte der Unternehmenssitz nach Berlin, die Logistik und später auch immer mehr die Geschäftsanteile übernahm der Otto Versand, der nun auch das Licht ausknipst für dieses Startup mit Wurzeln in Osnabrück.
Titelbild: myToys Filiale in München. / Foto: myToys