Der AfD-Bundestagsabgeordnete Rüdiger Lucassen äußert harte Kritik an der eigenen Parteiführung und dem thüringischen Landeschef Björn Höcke. Lucassen fordert mehr Professionalität von der Parteiführung und kritisiert die Nominierung von Maximilian Krah als Spitzenkandidat für die Europawahl.
Kritik an Parteiführung und Landeschef
Der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Lucassen (AfD) hat sich kritisch über die eigene Parteiführung und den thüringischen Landeschef Björn Höcke geäußert. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus sagte Lucassen: „Es gibt nicht wenige, vor allem in der Fraktion, die schon lange eine höhere Professionalität von der Führung erwarten“.
Kritik an Nominierung Krah
Insbesondere die Nominierung von Maximilian Krah als Spitzenkandidat für die Europawahl stieß bei Lucassen auf Kritik. Die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla hatten dies trotz Warnungen und Bedenken zugelassen. Krah galt als Wunschkandidat von Björn Höcke, der kürzlich wegen des Gebrauchs einer SA-Losung vom Landgericht Halle zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, eine Entscheidung, die jedoch noch nicht rechtskräftig ist. „Björn Höcke hat mit seiner Form des Revisionismus und des Spielens mit Begriffen großen Schaden angerichtet“, so Lucassen.
Forderung nach mehr Selbstzucht
Lucassen appellierte außerdem an seine Partei, „mehr Selbstzucht statt Selbstsucht“ zu zeigen. Er kritisierte auch die Art der Kritik an politischen Gegnern: „Ich kann die beleidigenden Äußerungen etwa gegen Ricarda Lang oder Frau Baerbock nicht mehr sehen. Da werden niedere Instinkte bedient. Das passt nicht zu uns.“
In Bezug auf Gerichtsprozesse wegen zweideutiger Äußerungen warnte der AfD-Politiker, dass diese nicht in der Lage seien, „Deutschlands Abstieg aufzuhalten“.
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