Strenge Zugangsregeln und Mitgliedschaft nur auf Einladung: Neben der Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement umgibt die sogenannten Service-Clubs oft der Hauch eines elitären Anspruches. In den Jugendorganisationen der „Lions“ und „Rotarier“ bekommen junge Leute in Osnabrück die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren und neue Freundschaften zu schließen.
Die sogenannten „Service-Clubs“ stehen bereits seit vielen Jahren für gesellschaftliches Engagement weltweit. Auf freundschaftlicher Grundlage setzten sich Menschen aus verschiedenen Alters- und Berufsgruppen ehrenamtlich für das Wohl anderer ein. Bei der Mitgliederauswahl legen einige Clubs ein besonderes Augenmerk auf die berufliche Tätigkeit der „Bewerber“: Jeder Berufsgruppe soll ein ausgewogener Zugang ermöglicht werden. Von dieser Vielfältigkeit würden die Clubs profitieren. Ein Beitritt ist sowohl bei den Lions, als auch bei den Rotariern, grundsätzlich nur auf Einladung möglich. Interessierte können sich jedoch an ihren lokalen Service-Club wenden und erhalten gegebenenfalls die Möglichkeit, an einer Veranstaltung teilzunehmen.
Geschichte liegt in den USA
Genauso wie der erste Service-Club, der 1905 in Chicago gegründet und später als „Rotary Club“ bekannt wurde, hat auch der „Lions Club International“ seine Ursprünge in den USA. Über 100 Jahre später zahlen die beiden Organisationen zu den größten Service-Clubs: innerhalb Deutschlands, als auch weltweit.
Gesellschaftliches Engagement mit Netzwerkeffekt
Die Jugendorganisation der Service-Clubs, „Leos“ und „Rotaract“ bieten speziell für junge Menschen die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und nebenbei neue Freundschaften zu schließen. Formell sind die Jugendorganisationen ihren „Mutterclubs“ untergeordnet – in ihren Handlungen jedoch zum größten Teil eigenständig und unabhängig. Ob Kekse verkaufen für die Osnabrücker Kindertafel oder für das Typisieren bei der Deutschen Knochenmarkspende zu werben – Mitglieder beider Clubs stecken voller kreativer Ideen, wie man sich aktiv für die Gesellschaft einsetzen kann.
„We serve“ – der Leo-Club Osnabrück
Der Beschluss auch die Osnabrücker Friedensstadt mit einem Leo-Club „auszustatten“ fiel bereits im Jahre 1983. Das Ziel: Neue Freundschaften knüpfen und pflegen, sowie in Not geratenen Menschen unter die Arme zu greifen. „Wir sind die Nachwuchsorganisation des Lions Club“, erklärt Leo-Beauftragter Philipp Meyer im Gespräch mit unserer Redaktion, „unsere Mitglieder sind zwischen 16 und 30 Jahren alt.“ Das Wort Leo steht für: Leadership, Experience, Opportunity. Und „Experiences“ gibt es beim Osnabrücker Leo Club einige zu sammeln: „Unsere Clubs haben auch Daueraktivitäten: Unter anderem leisten wir Altenheimbesuche. Vor einiger Zeit haben wir auch regelmäßig ein Kinderturnen für Kinder mit Behinderung organisiert.“ Zudem hat die Jugendorganisation in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmarkspende Werbung gemacht, sich typisieren zu lassen.“
Soziale Projekte und neue Freundschaften
„Unser Motto ist: We serve. Treffen finden einmal monatlich statt“, fügt Meyer hinzu. Neben den sozialen Projekten kommt natürlich auch der Spaß nicht zu kurz: „Der Besuch im Kletterwald war eine tolle Erfahrung. Das ist eine schöne Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen!“ Unter www.leo-club.de können sich Interessierte weitere Einblicke über die Jugendorganisation des Lions Club verschaffen. „Neue Mitglieder sind herzlich willkommen“, so Meyer abschließend.
Lernen, helfen, feiern – Rotaract Osnabrück
„Der Rotaract Club arbeitet ehrenamtlich. Wir sind weltweit, und somit auch in mehreren deutschen Städten, vertreten“, erklärt Vorsitzende Imke Lüdecke. Aktuell zählt der Osnabrücker Rotaract Club 14 aktive Mitglieder: „Primär finden sich bei uns Studenten, aber auch einige Azubis und Berufstätige. Um mitmachen zu können muss man zwischen 18 und 30 Jahren alt sein – ansonsten gibt es absolut gar keine Voraussetzungen.“ Doch wofür steht Rotaract überhaupt? Der Clubname setzt sich aus Rotary in Action zusammen. Lüdecke erklärt das Motto Jugendorganisation: „Unsere drei Säulen sind Lernen, Helfen und Feiern. Neben der Organisation von sozialen Projekten spielt auch das Lernen eine große Rolle. Regelmäßig nehmen wir an Vorträgen teil oder besuchen unterschiedliche Osnabrücker Betriebe. Unter anderem waren wir auch schon im Stadion des VfL Osnabrück zu Gast.“ Inspiration für neue Aktionen zieht die Jugendorganisation unter anderem auch aus den Vorträgen: „Vor kurzem haben wir online mit dem Vorstand des Kinderschutzbundes gesprochen. Er hat uns einen Einblick in die Arbeit der Organisation gegeben und gemeinsam haben wir als Rotaract Club überlegt, wie wir diese unterstützen können.“
Regelmäßige Aktionen
Gratulieren kann man der Osnabrücker Jugendorganisation allerdings nicht nur zu erfolgreichen Projekten: Im vergangenen Jahr feierten die Mitglieder das 30-jährige Jubiläum. Seit 1990 hat sich Rotaract Osnabrück mit verschiedensten Aktionen für die Gesellschaft eingesetzt. Aufmerksame Weihnachtsmarktbesucher werden den Stand der Jugendorganisation im vergangenen Jahr bemerkt haben: „Wir haben ehrenamtlich Kekse gebacken und diese auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt verkaufen. Das ist eine jährliche Aktion. Die Einnahmen gehen zu 100 Prozent an die Osnabrücker Kindertafel.“ Demnächst steht zudem die jährliche, gemeinsame Aktion aller deutschen Rotaract Clubs an: „In diesem Jahr heißt das Projekt „One Million Trees“. Ziel ist es, gemeinsam eine Million Bäume zu pflanzen.“ Wer die Jugendorganisation bei diesem und weiteren kreativen Projekten unterstützen möchte, kann sich über das Kontaktformular auf der Homepage oder per E-Mail unter osnabrueck@rotaract.de an Rotaract Osnabrück wenden. „Unsere Treffen finden an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat statt. Coronabedingt momentan über ein Zoom-Meeting statt im Seminarraum im Schloss Osnabrück wie sonst üblich. Wir freuen uns über jedes neue Gesicht!“
Titelfoto: Rotaract Osnabrück