In einem Interview hat Litauens Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte vor selbstauferlegten Beschränkungen des Westens in der Unterstützung der Ukraine gewarnt. Sie argumentiert, dass solche Grenzen des Engagements Putin nur Aufschluss über westliche Schwächen geben, ohne sein Vorgehen zu beeinflussen.
„Keine roten Linien für Putin“
Ingrida Simonyte, die Ministerpräsidentin Litauens, hat in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, dass der Westen sich selbst Beschränkungen in der Unterstützung der Ukraine auferlegt. Sie warnt eindringlich: „Wichtig ist, dass wir uns selbst keine roten Linien auferlegen, denn Putin kennt keine roten Linien.“ Sie kritisiert, dass Putin jede zweite Woche über Atomwaffen spricht, während der Westen vermeintliche Grenzen des eigenen Engagements diskutiert. „Wir sollten nicht sagen, wir werden dieses tun, jenes aber niemals. Dann kann uns Putin lesen wie ein Buch,“ erläuterte sie.
Warnung vor durchschaubaren Strategien
Simonyte wies darauf hin, dass derartige selbst auferlegte Grenzen Putin lediglich Aufschluss über mögliche Schwächen des Westens geben. „Er schlägt es auf und sieht, was wir alles nicht tun werden, aber das beeinflusst sein Handeln in keiner Weise.“
Die Ministerpräsidentin kritisierte insbesondere die Auflage, dass die Ukraine vom Westen gelieferte Waffen nur auf dem eigenen Territorium einsetzen darf: „Was ist das für eine Logik, dass die Ukraine diesen Krieg nur auf ihrem Territorium führen soll, während Russland ihre Städte zerstört?“
Kritik an der westlichen Haltung zur Krim
In Bezug auf die Situation in der Ukraine erklärte Simonyte: „Wir sagen damit letztlich, die Ukraine hat zwar irgendwie ein Recht, sich zu verteidigen, aber nicht mit allen Mitteln. Dabei ist die UN-Charta da völlig eindeutig.“ Sie findet Diskussionen über die Krim „verstörend, denn sie ist völlig unstrittig Teil der Ukraine und hat große strategische Bedeutung für sie“.
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