Angesichts der geplanten Stationierung von 4.000 Bundeswehr-Soldaten an der Nato-Ostflanke fordert Litauen die Bundesregierung zu schnellem Handeln auf und zieht Parallelen zur Situation West-Berlins während des Kalten Krieges.
Litauens Drängen auf schnelle Stationierung
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – “Wir sollten uns jetzt darauf konzentrieren, einen ehrgeizigen und schnellen Zeitplan für die vollständige Stationierung zu vereinbaren”, sagte der litauische Vize-Außenminister Jonas Survila der “Welt am Sonntag”. “Litauen ist bereit, erhebliche Investitionen in die für die Aufnahme der deutschen Truppen erforderliche Infrastruktur zu tätigen.”
Vergleich mit West-Berlin während des Kalten Krieges
Zugleich zog der Politiker einen Vergleich zum Kalten Krieg. “Heute fühlen wir uns wie West-Berlin während des Kalten Krieges: umgeben von aggressiven Nachbarn sowohl aus dem Westen, Kaliningrad, Russland, als auch aus dem Osten, Belarus”, sagte Survila. “Damals wurde die Sicherheit West-Berlins unter anderem dadurch gewährleistet, dass in der Stadt eine Garnison in der Größe einer US-Armeebrigade stationiert war, die Berlin-Brigade. Heute bitten wir die Deutschen sowohl symbolisch als auch praktisch, zur Sicherheit beizutragen, indem sie dauerhaft eine kampfbereite deutsche Brigade in Litauen stationieren.”
Bundesregierung sagt Stationierung zu
Die Bundesregierung hatte Ende Juni die Stationierung einer 4.000 Soldaten umfassenden Brigade in Litauen zugesagt, um die Nato-Ostflanke zu schützen.