Vaper verdampfen spezielle Flüssigkeiten, die Liquids genannt werden. Diese bestehen neben Wasser und Aromen aus einer Mischung aus Propylenglykol (PG) und pflanzlichem Glycerin (VG). Neben der Art der Geschmacksstoffe, gehört das Verhältnis zwischen PG und VG zu den spürbarsten Wahlmöglichkeiten von Vapern. Denn die Zusammensetzung beider Trägerstoffe wirkt sich erheblich auf das Dampferlebnis aus.
Mit oder ohne Nikotin?
Einer der vielen Vorteile von Vaporizern besteht darin, dass Kunden auch darin die Wahl haben, sich für oder gegen Nikotin zu entscheiden. Nikotinfreie Liquids für E-Zigaretten finden sie ebenso wie ihre nikotinhaltigen Pendants sowohl beim nächstgelegenen Vape-Shop als auch beim Fachhändler wie Vape-Customs.
Was ist PG?
Propylenglykol ist der Kräftigere der beiden Trägerstoffe. Obwohl die Kohlenwasserstoffverbindung im Gegensatz zu VG geschmacklich neutral ist, kann sie das Nikotin mit hoher Intensität transportieren. Konsumenten müssen mit einem Throat Hit rechnen, womit das bei Rauchern bekannte Kratzen im Hals gemeint ist, und was manchem ehemaligen Raucher eher anspricht als abschreckt.
PG ist dünnflüssiger als PG, sodass es weniger zu Nachflussproblemen kommen kann und sich das Problem des Schmierfilms, der sich auf den Heizelementen absetzt, reduzieren lässt. Beim Inhalieren kommt es zu einer geringeren Dampfentwicklung, was sich Freunde des Stealth Dampfens zunutze machen können.
Was ist VG?
VG steht für Vegetable Glycerin und damit für pflanzliches Glycerin. Als dreiwertiger Alkohol ist er zähflüssiger als PG und damit von viskoser Konsistenz. Seine Beschaffenheit als Zuckeralkohol erklärt seinen leicht süßlichen Geschmack, der ihn als Trägerstoff für fruchtige und süße Aromen prädestiniert, aber für milde und herzhafte Geschmacksrichtungen disqualifiziert. Bei diesen würde das Triol die Geschmacksfärbung überdecken.
Nicht nur wegen seines süßen Eigengeschmacks ist VG für Einsteiger besser geeignet als PG, sondern auch, weil sich der Trägerstoff angenehmer und weicher im Hals anfühlt. Das Problem des Throat Hits tritt wesentlich seltener auf. Die Dampfentwicklung ist enorm, was vor allem Anhänger von Sub-Ohm-Dampfer begeistert. Nachteile sind ein schnellerer Durst und ein möglicher Dry Puff, wenn die viskose Flüssigkeit beim Inhalieren noch nicht in den Einzugsbereich des Vaporizers geflossen ist.
Dominanz von VG in den Liquids
Ein typischer Anfängerfehler besteht darin, sich für eine der beiden Optionen zu entscheiden und sofort nach einem deutlichen Übergewicht von einem der beiden Trägerstoffe in der Mischung zu suchen. Zwar ist dieses Vorgehen nicht ganz verkehrt. Übersehen wird allerdings, dass sich die Beimengung von PG zu Ungunsten von VG nur in gewissen Grenzen realisieren lässt.
VG hingegen kann PG vollständig ersetzen, sodass Liquids mit einem Verhältnis von 100/0 zugunsten von VG, nicht aber zugunsten von PG möglich sind. Enthält eine Mischung hingegen beide Trägerstoffe zu gleichen Teilen, das heißt, das Verhältnis entspricht 50/50, bedeutet dies, selbst wenn dies kontraintuitiv ist, eine stärkere Tendenz zu PG. Liquids mit einem Übergewicht von PG finden sich selten.
Allergien durch Dampfen?
In seltenen Fällen ist es möglich, dass Dampfer auf PG allergisch reagieren. Wenn es sich bei den Symptomen tatsächlich um allergische Reaktionen handelt, sollten Vaper auf ausschließlich VG-haltige Liquids zurückgreifen. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei vielen der vermuteten allergischen Reaktionen in Wirklichkeit um eine Überreaktion der Atemwege handelt. Diese kann sich bei Anfängern einstellen, da beim Vaporizer die betäubenden Zusatzstoffe fehlen, die Rauchern das Inhalieren der heißen Dämpfe erleichtern.
Probleme wie beim EVALI-Skandal in den USA, der mit rund 50 Todesfällen infolge des Dampfens einherging, sind in Deutschland nicht zu befürchten, solange sich die Hersteller an das gültige Verbot der Beimengung von Vitaminen halten.
Diese Zielgruppen werden angesprochen
Anhand der Eigenschaften von PG und VG lassen sich die Zielgruppen klar benennen. Zielgruppen von PG-dominierten Liquids sind ehemalige Raucher sowie Dampfer, die kräftige oder sanfte Geschmacksrichtungen bevorzugen. Im Gegensatz dazu fühlen sich eher Anfänger und Liebhaber süßer und fruchtiger Geschmacksrichtungen von VG-dominierten Mischungen angesprochen, da diese einen süßen Eigengeschmack aufweisen und das Halskratzen beim Inhalieren milder ist.
Dass Mischungen mit einem Übergewicht von PG insgesamt beliebter sind, hängt mit neuesten Erkenntnissen zusammen, dass süße und fruchtige Geschmacksrichtungen bei Dampfern weniger gut ankommen als lange Zeit vermutet.