Die Parlamentswahl in Frankreich hat eine überraschende Wendung genommen. Der in der ersten Runde noch führende rechtsnationale Rassemblement National (RN) könnte bei der Sitzverteilung auf den dritten Platz rutschen. Laut einer Prognose des Instituts Ipsos könnten das linke Wahlbündnis “Neue Volksfront” und das Präsident Macron unterstützende Bündnis “Ensemble” mehr Sitze erreichen.
Prognose zur französischen Parlamentswahl
Gemäß einer vom französischen Fernsehen verbreiteten Prognose des Instituts Ipsos könnte die “Neue Volksfront” (NFP) mit 172 bis 192 Sitzen stärkste Kraft werden. Das Präsident Emmanuel Macron unterstützende Bündnis “Ensemble” landet mit 150 bis 170 Sitzen dahinter. Unglücklicherweise scheint der Rassemblement National (RN) mit 132 bis 152 Sitzen auf den dritten Platz zu rutschen.
Sitzverteilung und Wahlmechanismus
In der Nationalversammlung stehen insgesamt 577 Sitze zur Verfügung, wobei die Mehrheit bei 289 Sitzen erreicht ist. Es ist bemerkenswert, dass die Sitze in Frankreich nicht wie in Deutschland nach dem relativen Stimmenanteil vergeben werden. Vielmehr wird aus jedem Wahlkreis der Kandidat mit den meisten Stimmen nach Paris geschickt.
Wahlrundenergebnisse und strategische Rückzüge
In der ersten Wahlrunde vor einer Woche hatte der RN mit 33,2 Prozent die meisten Stimmen erhalten, aber nur in 37 Wahlkreisen die ausreichende Mehrheit erreicht. Daher wurde in 500 Wahlkreisen eine Stichwahl angesetzt. Um eine absolute Mehrheit für die Rechten zu verhindern, zogen sich landesweit rund 200 Kandidaten freiwillig zurück.
Präsident Macron hatte die Neuwahlen erst am Abend der Europawahl Anfang Juni angekündigt, bei der der RN bereits auf 31,4 Prozent der Stimmen gekommen war.
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