Die amtierenden Vorsitzenden der Linkspartei, Janine Wissler und Martin Schirdewan, haben angekündigt, beim kommenden Bundesparteitag im Oktober nicht erneut für die Parteispitze zu kandidieren. Die Entscheidung sei nach durchdachten Überlegungen getroffen worden und soll Platz für einen personellen Neustart innerhalb der Partei schaffen.
Keine erneute Kandidatur der Linken-Spitze
Janine Wissler und Martin Schirdewan, die beiden Vorsitzenden der Linkspartei, haben sich entschieden, nicht erneut für die Parteispitze bei dem Bundesparteitag im Oktober zu kandidieren. Beide gaben ihre Entscheidungen am Sonntag in persönlichen Bekanntmachungen bekannt.
Wissler über ihre Entscheidung
„Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und lange abgewogen, was in dieser Situation sinnvoll ist und ob so kurz vor der Bundestagswahl der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel an der Parteispitze ist“, erklärt Wissler. Sie bemerkt, dass es in Teilen der Partei den Wunsch nach einem „personellen Neuanfang“ gibt. „Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um Klarheit zu schaffen, damit der Partei genug Zeit bleibe für ein transparentes Verfahren und eine innerparteiliche Meinungsbildung zu Kandidaturen“, so Wissler weiter.
Schirdewans Rückschau und Ausblick
Schirdewan teilt unterdessen mit, dass die letzten zwei Jahre innerparteilich vor allem „von der Klärung alter Konflikte und den damit einhergehenden Umbrüchen und Auseinandersetzungen“ gekennzeichnet waren. Er erinnert an mehrere „schmerzhafte Wahlniederlagen“, einschließlich der Europawahl, bei der er als Spitzenkandidat der Partei angetreten war. „Ich denke, dass die Partei neue Perspektiven und Leidenschaft braucht, um die notwendige Erneuerung voranzutreiben“, so der scheidende Linken-Chef.
Führungsgeschichte
Wissler ist seit Februar 2021 Vorsitzende der Linkspartei. Ursprünglich teilte sie die Führung der Partei mit Susanne Hennig-Wellsow, aber seit Ende Juni 2022 hat sie die Führung gemeinsam mit Schirdewan inne. Nun werden sowohl Wissler als auch Schirdewan ihre Positionen aufgeben, was Platz für neue Gesichter und Ideen innerhalb der Partei schaffen soll.
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