Der Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze plant seinen Übertritt von der Linke zur SPD. Dieser Wechsel könnte die Anzahl der Mandate der Linken auf 38 reduzieren und stellt deren Fraktionsstatus infrage.
Geplanter Parteiwechsel
Thomas Lutze, ein Abgeordneter der Linken im Bundestag, bereitet seinen Übertritt zur SPD und deren Fraktion im Parlament vor. Lutze bestätigte dies am Sonntag gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“. Er erklärte, dass er noch am selben Abend eine entsprechende E-Mail an die Linke versenden werde. „Ich werde noch heute meinen Austritt erklären“, sagte er der Zeitung.
Verbleib im Bundestag
Trotz seines Austritts aus der Linken plant der Saarbrücker Politiker, sein Bundestagsmandat zu behalten. Lutze hat bereits mit dem SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich kontakiert und eine Zusage für seine Aufnahme in die Bundestagsfraktion der SPD erhalten. „Der Fraktionsvorsitzende hat versichert, den scheidenden Linke-Politiker ‚kollegial aufzunehmen'“, bestätigte der saarländische SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Petry.
Keine Zusagen
Petry versicherte, dass Lutze „keinerlei Zusagen oder sonstige Versprechungen“ im Zuge seines bevorstehenden Wechsels von Mützenich oder der Partei gemacht worden seien. Lutze, der seit 2009 für die Linke im Parlament sitzt, gab an, dass er davon ausgeht, dass diese Legislaturperiode seine letzte im Bundestag ist.
Gründe des Wechsels
Lutze begründete seinen Austritt aus der Linken mit der Annahme, dass diese nicht mehr als „linkes Korrektiv zu sozialen Fehlentwicklungen“ diene. „Das ist schon seit Jahren so. Die Linke ist einfach strategisch schlecht aufgestellt“, kritisierte er. Er erklärte seinen Austritt damit, dass er nicht das Zünglein an der Waage sein möchte, das dazu führen könnte, dass die Linke ihren Fraktionsstatus verliert. Eine solche Entwicklung könnte durch den erwarteten Austritt von Sahra Wagenknecht und einigen ihrer Anhänger bei der Gründung einer neuen Partei drohen. Den späten Zeitpunkt seines Austritts begründete Lutze damit, dass er die Schließung der Wahllokale der Landtagswahlen abwarten wollte, um diese nicht zu beeinflussen.