Innerhalb der Linkspartei ist eine Debatte um Antisemitismus entbrannt. Die designierten Vorsitzenden, Ines Schwerdtner und Jan van Aken, planen eine Vermittlungsrolle einzunehmen und wollen vor dem Bundesparteitag in Halle (Saale) einen Konsensantrag vorlegen.
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Ines Schwerdtner und Jan van Aken (Die Linke) betreten im gegenwärtigen Streit um Antisemitismus in ihrer Partei eine Schlichterstellung. “Wir sind jetzt mit allen Seiten im Gespräch und werden auf dem Bundesparteitag einen Antrag vorlegen, der sicherlich von fast allen in der Partei unterstützt werden kann”, so van Aken im Gespräch mit dem “Spiegel”. Schwerdtner betonte, “dass wir uns als Linke gegen jede Form von Antisemitismus stellen”.
Kontroversen beim Bundesparteitag erwartet
Die Themen Nahost-Konflikt und Antisemitismus könnten beim Bundesparteitag für hitzige Diskussionen sorgen. Van Aken sprach von der emotionalen Aufladung des Themas, die er aus eigener Erfahrung bestätigen könne: “Der Parteitag der Berliner Linken hat gezeigt, wie emotional aufgeladen das Thema Nahost gerade ist – und das ist ja nur allzu verständlich, das geht uns persönlich nicht anders.”
Eigene Erfahrungen im Nahen Osten
Van Aken referenzierte auf seine zwei Jahre in Tel Aviv, während derer er den Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober live miterlebte und die Traumata der jüdischen und palästinensischen Bevölkerung direkt erleben konnte. “Das wühlt uns alle tief auf und kann dann auch mal zu einer Eskalation in der Debatte führen.”
Schwerdtner unterstrich ihrerseits die Notwendigkeit, Menschenrechtsverletzungen nicht gegeneinander aufzuwiegen. “Unser Kompass sind das Völkerrecht und die Menschenrechte. Sie gelten für alle Menschen, ob Jüdin oder Palästinenser”, so die Kandidatin für den Parteivorsitz. Sie betonte, dass die Besatzung der palästinensischen Gebiete niemals eine Rechtfertigung für den Terror der Hamas sein dürfe. Gleichzeitig lehnte sie Völkerrechtsverbrechen der israelischen Armee entschieden ab.
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