Die Linke kritisiert die Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers, Karl Lauterbach (SPD), als halbherzig und fordert eine radikale Veränderung im Gesundheitssystem. Der Bundesgeschäftsführer der Partei, Ates Gürpinar, nennt Lauterbachs Reformpläne einen „Etikettenschwindel“ und sieht in ihnen eine Gefahr für ländliche Regionen.
Kritik an der geplanten Krankenhausreform
Ates Gürpinar, Bundesgeschäftsführer der Linken, äußerte sich am Mittwoch kritisch zur geplanten Reform des Gesundheitsministers. „Wir brauchen keine halbherzige Reform, sondern eine Revolution, um unser Gesundheitssystem zu retten“, so Gürpinar.
Forderung nach Abschaffung des Fallpauschalensystems
Laut Gürpinar hat das aktuelle Fallpauschalensystem, welches die Finanzierung der Krankenhäuser bestimmt, erhebliche Schäden verursacht und muss daher vollständig abgeschafft werden. „Geht es nach Lauterbach, werden künftig Vorhaltepauschalen die Fallpauschalen ergänzen. Allerdings sollen die neuen Pauschalen nur 40 Prozent der Kosten decken. Die Fallpauschalen blieben erhalten und sollen zukünftig 40 Prozent statt bisher 80 Prozent der Finanzierung ausmachen.“
Profitgier im Gesundheitssystem muss ein Ende haben
Nach Ansicht von Gürpinar führen die Pläne von Lauterbach dazu, dass auch zukünftig die Kliniken dem Druck ausgesetzt sind, profitabel zu wirtschaften. „Wir müssen weg von der Profitgier im Gesundheitswesen. Deshalb müssen alle Krankenhäuser zurück in gemeinnützige Trägerschaft: Wir brauchen eine Ent-Privatisierung der Krankenhäuser, denn unsere Gesundheit ist keine Ware.“
Reformpläne gefährden ländliche Regionen
Die Reformpläne des Gesundheitsministers sehen laut Gürpinar vor, eine große Zahl von Krankenhäusern zu schließen oder in ambulant-stationäre Versorgungszentren umzuwandeln. Dies könnte insbesondere in ländlichen Regionen zu einer Verschlechterung der medizinischen Versorgung führen. „Wir müssen die Krankenhäuser auf dem Land erhalten, denn je kürzer der Weg im Notfall, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Patienten überleben. Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute, darum sind Lauterbachs Schließungspläne lebensgefährdend“, warnt der Linken-Politiker.
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