Der Vorsitzende der FDP, Christian Lindner, hat das Ende der Ampelkoalition als Befreiung für Deutschland bezeichnet. Er wirft der SPD vor, die Vernichtung der FDP zu planen und lenkt gleichzeitig von den eigenen Versäumnissen ab. Lindner äußert sich auch zu Vorwürfen, er habe sich absichtlich auf die Auflösung des Bündnisses mit SPD und Grünen hingearbeitet.
Lindner bestätigt bewusste Ausrichtung auf Bruch der Ampelkoalition
FDP-Chef Christian Lindner hat gegenüber dem “Handelsblatt” erklärt, dass es bereits seit einiger Zeit zu unterschiedlichen Auffassungen innerhalb der Koalition in Bezug auf die Herausforderungen des Landes und deren Lösungen gekommen sei. “Es war länger absehbar, dass in der Koalition unterschiedliche Einschätzungen zu den Herausforderungen und ihrer Lösung bestanden. Daher haben wir Szenarien erwogen”, sagte Lindner. “Ohne Neuausrichtung der Politik hätte die Koalition beendet werden müssen.”
Vorwurf an SPD und Grüne
Lindner betont, sein Hauptanliegen während der Wirtschaftskrise sei das Wohl Deutschlands gewesen. Er stellte die Frage, ob er sich rechtfertigen müsse, dass SPD und Grüne eine Problemlösung als Provokation wahrnehmen. “Mein Eindruck ist im Übrigen, dass die Wählerinnen und Wähler sich befreit fühlen von der Ampelkoalition”, so der ehemalige Finanzminister.
Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
Mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ging Lindner hart ins Gericht: “Die SPD folgt einem eiskalten taktischen Kalkül. Sie möchte einerseits von ihrer eigenen Konzeptlosigkeit in Bezug auf die Wirtschaftslage ablenken und andererseits die FDP zerstören, denn eine starke FDP im Bundestag mindert automatisch das Risiko einer Beteiligung von SPD oder Grünen an der nächsten Bundesregierung.”
Das Verhältnis des FDP-Chefs zu seinen ehemaligen Koalitionspartnern scheint stark belastet zu sein. Auf Medienberichte, er hätte in einer internen FDP-Runde über seine Koalitionspartner gesagt, er könne “diese Fressen nicht mehr sehen”, reagierte Lindner ausweichend: “Leider wurden Szenen und Elemente der vielen dutzenden Stunden an Beratungszeit unvollständig, verdreht oder auch manipulativ in die Öffentlichkeit getragen”. Er wolle nicht auf das Niveau anonymer Vorhaltungen herabsteigen und solche Äußerungen nicht kommentieren.
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