Im August hatten die Lila-Weißen angekündigt, das Debüt im eSport mit einem sehr eigenen Weg zu beschreiten und auf ein Team rein aus weiblichen und non-binären Spielenden zu setzen. Nach dem Scoutingturnier am Samstag (23. September) in der Esport Factory steht die Mannschaft des VfL jetzt fest.
Die Verpflichtung zum Einstieg in die Virtual Bundesliga wolle der VfL nutzen, um von Beginn an Diversität und Vielfalt zu fördern und setzt dazu auf ein Team aus rein weiblichen und non-binären Spielenden. Professionelle Unterstützung erhält der VfL dabei von der esport player foundation, die sich in Zusammenwirken mit der Initiative Equal Esport Initiative professionell um die Betreuung und Förderung der Spielerinnen kümmern wird. Die von der esport player foundation ins Leben gerufene Equal Esports Initiative soll die Gleichberechtigung, Diversität und somit auch die Inklusion im eSport nachhaltig voranbringen. Die Initiative wurde von der Deutschen Telekom, SK Gaming und der esports player foundation 2021 ins Leben gerufen. Einer der vier zentralen Hauptstränge ist die Förderung von weiblichen und nicht-binären eSport-Talenten durch die esports player foundation – unter anderem mit einem einjährigen Stipendium zum Beispiel für individuelle Coachings für ihr Spiel, Fitness- und Ernährungstrainings, psychologischer Unterstützung oder technischer Ausstattung.
Nicht nur Leistung im Blick
Insgesamt haben sich über 50 weibliche und non-binäre Spielerinnen beworben, acht davon wurden zum Scoutingturnier eingeladen, das am Samstag in der Esport Factory stattfand. Die Auswahl der Spielerinnen fiel gemeinsam mit der esport player foundation. Neben der Leistungsfähigkeit an der Konsole wurde über den Tag auch ein Augenmerk auf die Teamfähigkeit, die Kommunikationsstärke sowie weitere Soft Skills gelegt. Dabei haben sich mit Selin Simsek, Vinicia de Oliveira Branco und Josephine Ojih drei Spielerinnen durchgesetzt, die ab dem Saisonstart im November für den VfL in der VBL an den Start gehen.
VfL-Geschäftsführer Dr. Michael Welling freut sich über drei neue Gesichter beim VfL: „Ich heiße unsere Spielerinnen herzlich im Kreis der VfL-Familie willkommen. Als wir im August unseren besonderen Weg beim Einstieg in den eSport kommuniziert haben, wussten wir nicht genau, was uns erwarten wird. Über die große Resonanz und das überwiegend positive Feedback waren wir total erfreut. Selin, Vinicia und Josephine gehen nun mit uns diesen Weg gemeinsam und vertreten den VfL und stehen mit uns zusammen für mehr Diversität im eSport.“
Das VBL-Team des VfL Osnabrück
Die 21-jährige Fachabiturientin Selin Simsek aus Essen ist seit 2008 Teil der Gaming-Szene. Sie kommt aus einer enthusiastischen Gamer-Familie und spielt bereits von Kind auf. „Durch den VfL Osnabrück bekomme ich die Möglichkeit durch ein Stipendium meine sportliche Weiterentwicklung im eSport weiter voranzutreiben. Für diese Förderung bin ich extrem dankbar“, sagt Simsek. Die Erzieherin Vinicia de Oliveira Branco aus Bremerhaven war bereits für den VfL Bochum im e-Talentwerk sowie den SV Wehen-Wiesbaden tätig. Die Spielerin weist bereits Turniererfahrung beim DFB E-Pokal sowie dem ECL Frauen Turnier auf. „Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Zeit und Teil des VfL Osnabrück zu werden“, so die 21-jährige. Die 19-jährige Wirtschaftsinformatik-Studentin Josephine Ojih aus Essen spielt seit FIFA19 an der Konsole und konnte bereits durch gute Leistungen auf sich aufmerksam machen. Sie spielt dazu in einem Fußballteam für Frauen und ist regelmäßiger Gast in der Ostkurve des VfL Osnabrück. „Ich freue mich zukünftig für meinen Herzensverein an der VBL teilnehmen zu können“, sagt Ojih.