Nun könnte es eng werden für die Leysieffer-Chefs Dieter Metz und Carsten Münch, die nach Recherchen unserer Redaktion bereits seit mehr als vier Wochen in Verzug mit der Lohn- und Gehaltszahlung sein sollen.
Wie unsere Redaktion über das Wochenende erfahren hat, gab es am Freitagabend eine digitale Konferenz, an der Mitarbeiter unter anderem aus den Filialen Osnabrück, Münster, Sylt und Berlin beteiligt waren.
An den Gesprächen mit den Mitarbeitern aus den Standorten am vergangenen Freitag war auch ein Vertreter der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) beteiligt.
Leysieffer-Mitarbeiter diskutieren über Arbeitsniederlegung
Zu den Themen, die besprochen wurden, gehörte nach Auskunft eines Teilnehmers neben inzwischen eingereichten Klagen beim Arbeitsgericht auch, wie es nach einer erneuten Nicht-Zahlung der September-Gehälter weitergehen soll und ob die Mitarbeiter dann ihre Arbeit im Rahmen des “Leistungsverweigerungsrechts” verweigern dürfen.
Anfang September war die Filiale in der Osnabrücker Krahnstraße bereits kurzzeitig geschlossen und die Produktion unterbrochen, angeblich wegen Krankmeldungen der zu diesem Zeitpunkt bereits unbezahlten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Angeblich bereits Anzeige wegen Insolvenzverschleppung erstattet
Inzwischen sollen auch einzelne Mitarbeiter Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung gestellt haben – eine diesbezügliche Bestätigung durch die Staatsanwaltschaft Osnabrück an unsere Redaktion steht noch aus. Auch eine an den derzeitigen Eigentümer Dieter Metz aus dem schleswig-holsteinischen Techau gestellte Anfrage blieb – wie gewohnt – unbeantwortet.
Insolvenzverschleppung bedeutet mögliche Haftstrafen und persönliche Haftung
Insolvenzverschleppung ist eine Straftat und liegt unter anderem dann vor, wenn eine Gesellschaft seit mehr als drei Wochen nicht zahlungsfähig ist und die Verantwortlichen nicht oder auch nur verspätet einen Insolvenzantrag stellen – entsprechende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft würden sich gegen den zuständigen Geschäftsführer richten.
Kommt es zu einer Verurteilung wegen Insolvenzverschleppung oder Insolvenzbetrug, drohen mehrjährige Freiheitsstrafen, ein langjähriges Verbot, wieder als Geschäftsführer tätig zu werden, und eine persönliche Haftung für die Schulden des Unternehmens.
Geschäftsführung wechselte vergangenen Donnerstag
Bis zum 26. September war Carsten Münch Geschäftsführer der Leysieffer Genusskultur GmbH. Mit Eintrag ins Handelsregister von vergangenem Donnerstag hat Dieter Waldemar Metz den Posten übernommen – HASEPOST berichtete exklusiv.
Metz hatte mit seiner Holstein Schoko UG erst im Juli das einstige Traditionsunternehmen vom Logistikspezialisten Zeitfracht übernommen. Beide Manager waren in verschiedenen Konstellationen bereits bei den Insolvenzen der Firmen RENO und McTrek involviert.
