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Leserbrief: Wie Auto- und Radverkehr in Osnabrück gemeinsam funktionieren könnten

Fahrradstreifen am Heger Tor (Symbolbild)

Im Anschluss an einen in der HASEPOST veröffentlichten Kommentar von Wolfgang Niermeyer unter dem Titel „Verbieten, versperren, verteuern – Wie die grün-rote Ratsmehrheit Osnabrücks Zukunft verspielt“ wandte sich ein Leser an unsere Redaktion. In dem folgenden, ungekürzten Leserbrief schildert er seine Position. 

Kürzlich las ich in der Hasepost den Kommentar von Wolfgang Niemeyer. Ich finde, Herr Niemeyer ist mit seinem Kommentar zur Verkehrssituation leider völlig auf dem Holzweg. Da ich mittlerweile beruflich Lkw fahre, habe ich („von hier oben“ ) einen recht guten Überblick, was die Realitäten im Straßenverkehr angeht. Auf der anderen Seite bin ich, wie einige Leser, die mich kennen, vielleicht wissen, auch stark für den Radverkehr engagiert.

Großteil der morgendlichen Staus auf Autofahrer zurückzuführen

Für mich stellt sich die Situation wie folgt dar: Ein großer Teil der morgendlichen Staus in Osnabrück ist auf das undisziplinierte Verhalten der Autofahrer zurückzuführen – sei es zu dichtes Auffahren, Kreuzungen nicht freihalten oder zu wenig eingeplante Zeit. Außerdem ist zu beobachten, dass auch ins Auto gestiegen wird, obwohl der Fuß- oder Fahrradweg wesentlich effizienter wäre. Das Genöle darüber, dass die Schaffung weiterer Radwege den Verkehr zum Zusammenbruch bringt, ist bei vernünftiger Planung falsch.

Beispiel Mindener Straße: Hier wäre mein Vorschlag, nicht zwei komplette Fahrspuren zugunsten des Radverkehrs zu streichen, sondern die vorhandenen Radwege erheblich zu verbreitern und die restliche Fahrbahn dann für Abbieger zu nutzen, um den Geradeaus-Verkehr flüssig zu halten. Die restliche Flächen könnten u. a. für Lieferantenparkplätze genutzt werden. Der Autoverkehr an und für sich fließt so auch auf je einer Richtungsfahrbahn. Dieses würde im Wesentlichen auch auf der Martinistraße und dem Wall funktionieren.

Umland besser an Osnabrück anbinden

Wichtig ist ein knallhartes Kontrollieren aller Verkehrsteilnehmer – wenn sich alle an die Spielregeln halten, kommen wir weitaus besser voran als bisher. Außerdem müssen wir die Möglichkeiten für Radfahrer erheblich verbessern:
Erstens müssen die vorhandenen Radwege fachgerecht instand gesetzt und gereinigt werden. Zweitens muss das Ordnungsamt endlich anfangen, die Falschparker von den Radwegen zu scheuchen. Die bisherige Arbeitsverweigerung des Verkehrsaußendienstes ist einer der Gründe dafür, dass viele Menschen nicht Fahrrad fahren. Drittens müssen wir auch das Umland mit leistungsfähigen Radwegen an Osnabrück anbinden. Das holt viele Menschen aus den Autos und kommt sowohl der Umwelt zu Gute als auch den Leuten, die zwingend mit dem Auto unterwegs sind.

Uwe Trettin

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