Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, äußert scharfe Kritik an der Planung von Kürzungen im Bildungsetat des Bundeshaushalts 2024.
Kritik an geplanten Kürzungen
Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, warnt vor gefährlichen Konsequenzen der geplanten Kürzungen im Bildungsetat des Bundeshaushalts 2024. Laut dem Lehrervertreter könnten diese Sparpläne die Länder dazu verleiten, bei Neueinstellungen zu sparen, was er im ZDF-Morgenmagazin am Dienstag zum Ausdruck brachte.
Forderung nach Mehrfachbesetzung
Düll argumentiert, dass eine Mehrfachbesetzung von 130 Prozent des Lehrerbedarfs notwendig ist, um unvorhergesehene Ereignisse abzufangen und eine kontinuierliche Unterrichtsversorgung zu gewährleisten. „Wir müssen 130 Prozent des Bedarfs an Lehrern einstellen, weil wir immer Fluktuation haben“. Ebenso müssen auch temporäre Ausfälle, wie beispielsweise schwangere Lehrerinnen, berücksichtigt werden. „Die 130-prozentige Versorgung würde es auch ermöglichen, dass unerwartete Momente, wie zum Beispiel 200.000 geflüchtete Kinder aus der Ukraine, die kann ich dann auch mit Unterricht versorgen“, so Düll.
Qualität der Ausbildung beibehalten
Zudem betont Düll, dass es bei der Qualität der Ausbildung keine Kompromisse geben dürfe. „Es darf keine Abstriche“ beim Referendariat und der Ausbildung geben. „Das muss weiter auf hohem Niveau laufen und dafür steht Deutschland auch“, fügte er hinzu. Schließlich stellt er klar, dass die Erwartung, neue Referendare sofort als Vollzeitlehrkräfte einzusetzen, unrealistisch sei. „Wer jetzt glaubt, dass er, wenn er Referendare bekommt, diese sofort zu 100 Prozent als Vollzeitlehrkräfte einstellen kann, das wird nicht funktionieren“, so Düll abschließend.