Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), fordert eine beschleunigte Umsetzung der Reform des Familien- und Abstammungsrechts durch Justizminister Marco Buschmann (FDP). Lehmann betont die Notwendigkeit der Reform für die Gleichberechtigung von Kindern und den Kinderschutz.
Ungleichbehandlung von Kindern in verschiedenen Familienstrukturen
Der Queer-Beauftragte erläutert, dass derzeit eine Ungleichbehandlung von Kindern stattfindet, abhängig von der Familienkonstellation, in der sie leben. Sven Lehmann gibt als Beispiel an, dass ein Kind, das in eine heterosexuelle Ehe hineingeboren wird, automatisch zwei rechtlich anerkannte Eltern hat. Im Gegensatz dazu muss bei einem lesbischen Paar die Ehefrau der leiblichen Mutter das Kind erst durch einen aufwendigen Adoptionsprozess rechtlich anerkennen lassen. „Im Extremfall heißt das, wenn die leibliche Mutter bei der Geburt stirbt, ist das Kind juristisch Vollwaise“, so Lehmann.
Teil einer größeren Reform
Die Reform des Familien- und Abstammungsrechts ist Bestandteil des Koalitionsvertrages, jedoch fehlt bislang der entsprechende Gesetzentwurf. Der Beauftragte macht Druck auf den Justizminister. „Es muss jetzt endlich der Gesetzentwurf folgen, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren“, fordert Lehmann und fügt hinzu: „Es ist eine Frage des Kinderschutzes, dass wir hier in die Pötte kommen. Ich erwarte vom Justizminister, dass er zügig einen Gesetzentwurf vorlegt.“
Der Queer-Beauftragte versichert den betroffenen Familien, dass er „mit aller Kraft“ dafür einsetzen wird, dass diese Reform umgesetzt wird. „Die Vorstellung der Eckpunkte der Reform im Januar habe er sehr begrüßt“, berichtet die Funke-Mediengruppe.
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