(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Sozialverbände kritisieren späten Hitzeplan.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Experten zu einem Gespräch über einen bundesweiten Hitzeplan eingeladen. Doch bevor das Treffen stattfindet, kritisieren Sozialverbände, dass der Plan zu spät komme. „Was früher ein `Jahrhundertsommer` war, ist heute Normalität“, sagte Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD). Der SoVD begrüße Lauterbachs Pläne, habe aber schon in der Vergangenheit immer wieder Anstrengungen zum Schutz von besonders Gefährdeten gefordert. „Jeder Hitzetote ist einer zu viel.“ Auch der Sozialverband VdK kritisiert, dass der Hitze-Aktionsplan sowie Lauterbachs Treffen mit Experten am Montag „deutlich zu spät“ komme. „So schnell wie möglich müssen dem Plan jetzt Taten folgen, denn jede Verzögerung geht auf Kosten der besonders Betroffenen“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele.
Rasche Maßnahmen gefordert
Als rasche Maßnahmen fordert der VdK Klimaanlagen in Einrichtungen für Senioren und Kinder. „Altersheime, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser müssen mit Klimaanlagen ausgerüstet werden“, so Bentele. Dabei müssten klimafreundliche Varianten gewählt werden, um den Klimawandel nicht zusätzlich zu verstärken. Außerdem müssten in städtischen Gebieten dringend gekühlte Räume eingerichtet werden, in denen sich Senioren tagsüber abkühlen und vor Hitze schützen könnten.
Hitzeschutzpläne für Hochalte und Pflegebedürftige
Auch Hitzeschutzpläne speziell für Hochalte und Pflegebedürftige seien erforderlich. Der VdK fordert, dass Altersheime und Pflegeeinrichtungen verpflichtet werden sollten, solche Pläne zu erstellen. Diese sollten beispielsweise Maßnahmen zur Kühlung und zur ausreichenden Versorgung mit Flüssigkeit enthalten. Auch die regelmäßige Überprüfung des Gesundheitszustands der Bewohner sei wichtig.
Fazit
Die Kritik der Sozialverbände zeigt, dass der Handlungsbedarf in Sachen Hitzeplan groß ist. Es müssen rasch Maßnahmen ergriffen werden, um besonders vulnerable Gruppen wie Senioren und Kinder zu schützen. Klimaanlagen in Einrichtungen für Senioren und Kinder sowie gekühlte Räume in städtischen Gebieten könnten hier Abhilfe schaffen. Zudem sind spezielle Hitzeschutzpläne für Hochalte und Pflegebedürftige erforderlich, um den Gesundheitsschutz dieser Gruppen zu gewährleisten.