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Latif: Klimakonferenzen ineffektiv, ehrliches Handeln nötig

Klimaforscher Mojib Latif kritisiert die Weltklimakonferenz in Baku und bezeichnet sie als „Spektakel, das dem Klima bisher nichts gebracht hat“. Des Weiteren fordert Latif Ehrlichkeit von der Politik und warnt, dass das 1,5 Grad-Ziel bereits verfehlt ist. Trotzdem unterstreicht Latif die Notwendigkeit von sofortigem Handeln, da es „fünf nach zwölf“ sei.

Mojib Latif: Kritik an Standortentscheidung und Konferenzformat

Mojib Latif, Klimaforscher und Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, äußerte in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe) scharfe Kritik an der Standortwahl für die Weltklimakonferenz (COP). „Es ist absurd, wenn Klimakonferenzen in Staaten stattfinden, die wie die Vereinigten Arabischen Emirate oder Aserbaidschan von Öl oder Gas leben. Diese Staaten blockieren den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen, obwohl der dringend geboten ist“, sagte Latif.

In Hinblick auf mögliche Verbesserungen der COP schlug Latif jedoch alternative Formate vor: „Wenn die großen Verursacher sich zusammensetzen und handeln. China und die USA verursachen zusammen fast die Hälfte der globalen Emissionen, die G20-Staaten zusammen 80 Prozent.“

Die Pariser Klimaziele werden verfehlt

Bezüglich der voranschreitenden Erderwärmung warnte Latif, dass die im Pariser Abkommen gesetzten Klimaziele nicht erreicht werden. „Wir haben das 1,5 Grad-Ziel de facto schon gerissen. Wir werden es nicht mal schaffen, die Erderwärmung unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu halten“, so Latif.

Mit diesen Aussagen forderte er zugleich mehr Ehrlichkeit von der Politik. „Die Politik sollte ehrlich sein: Die Pariser Klimaziele werden verfehlt. Umso wichtiger ist es, jetzt zu handeln. Es ist fünf nach zwölf.“

Gemischte Gefühle bezüglich der COP

Trotz seiner generellen Kritik an der Konferenz, hob Latif auch positive Aspekte hervor. Er betonte, dass es gut sei, dass auf der COP die Entwicklungsländer gehört würden und Technologiemessen entstünden. Dennoch bleibt Latifs Fazit ein kritisches: „Wir haben 28 Konferenzen hinter uns und die Emissionen sind explodiert. Die COP ist ein Spektakel, das dem Klima bisher nichts gebracht hat.“

Mojib Latif ist Seniorprofessor am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel und seit 2022 Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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