Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir strebt Kompromisslösung bei der Nutzung neuer Gentechnikmethoden in Deutschland an.
Özdemir plädiert für Kompromisslösung in Sachen Gentechnik
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich für eine Kompromisslösung bei der Nutzung neuer Gentechnikmethoden in Deutschland ausgesprochen. „Uns läuft die Zeit davon. Angesichts von Klimakrise, Artensterben und Hunger in der Welt gibt es keine Denkverbote“, sagte der Minister dem „Spiegel“.
Unterschiedliche Positionen
Özdemir betonte, dass er die neue Gentechnikmethode Crispr/Cas nicht als gleichwertig mit der herkömmlichen, umstrittenen Gentechnik betrachte. „Die Technik sei weder des Teufels noch wird sie die Welt aus den Angeln heben“, schilderte er seine Sichtweise. Er sieht seine Aufgabe in der Vermittlung zwischen unterschiedlichen Positionen.
Schutz des gentechnikfreien Wirtschaftens
Vor allem aber müsse ein Weg gefunden werden, gentechnikfreies Wirtschaften weiterhin zu ermöglichen, so der Bundeslandwirtschaftsminister. „Wer gentechnikfrei wirtschaften möchte, muss das auch weiterhin tun können.“ Zur Sicherung der Existenz der gentechnikfreien Landwirtschaft dürfen diese nicht durch die neue Technik bedroht werden, betonte Özdemir.
Keine Patente, keine Monopolisten
Der Minister sprach sich auch gegen das Entstehen von Monopolen auf dem Markt aus. „Wir wollen keine Monopolisten, auch die kleinen und mittelständischen Zuchtunternehmen sollen auf dem Markt weiterhin eine Chance haben. Daher darf es keine Patente geben.“, sagte er.
Suche nach Konsens
Die Suche nach einem Konsens sei eine Herausforderung, gestand Özdemir. Er bringt verschiedene Aspekte in die Diskussion ein, um FDP-Befürworter sowie sozialdemokratische und grüne Kritiker auf eine gemeinsame Position zu bringen und appelliert, „in Deutschland vielleicht mal keinen Kulturkampf zu machen“, sondern vernünftig zu handeln.