“Probesitzen auf dem Trecker” oder (für die etwas kleineren Osnabrücker) eine Runde mit dem Tret-Traktor durch einen Hindernisparcour. Überall in der Osnabrücker Innenstadt und in zahlreichen Umlandgemeinden waren am Dienstag Landwirte vor Ort um ins Gespräch zu kommen.
“Es ist besser miteinander als übereinander zu reden” sagt Landwirt Jan Börgen am Heger Tor in der Osnabrücker Altstadt, wo er vor einem großen Traktor zusammen mit anderen jungen Landwirten kleine Proben der Früchte seiner täglichen Arbeit verteilt.
Eine Tüte mit ein paar Kartoffeln aus dem Osnabrücker Land und einem Apfel, der nicht in Neuseeland oder China, sondern hier vor Ort am Baum hing und keine Flugreise um die halbe Welt hinter sich hat. Dazu gibt es für jeden einem Flyer, in dem die Probleme und Ziele der Landwirte kurz erklärt werden.
Lokale Landwirtschaft oder Äpfel aus China?
Vor allem aber suchen die Landwirte, von denen einige, wie Nele Kolkmeyer, auch im Stadtgebiet Landwirtschaft betreiben, den Kontakt zum Bürger – und das Gespräch. Wichtig ist es ihnen, den Bürgern in der Stadt näherzubringen, warum aktuell die Landwirte, die etwa 266.500 Höfe in ganz Deutschland repräsentieren, mit ihren Ackerschleppern in die Städte kommen.
Es geht um die Existenz ihrer Familien und Höfe, und darum, dass eine Politik, die entkoppelt von den Realitäten vor Ort, statt Naturschutz einen globalisierten und von Konzernen monopolisierten Welthandel fördert und dabei die Lebensmittelproduktion in Deutschland immer mehr erschwert.
Landwirte haben ein Bewusstsein für Tierwohl
Im Gespräch möchten sie aufklären, dass den Menschen, die von der Landwirtschaft leben, auch an Natur- und Klimaschutz gelegen ist und bei den Landwirten ein Bewusstsein für Tierwohl und den Schutz von Insekten besteht.