Die heutigen Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen, bei denen seit 8 Uhr die Wahllokale geöffnet sind, wecken bundesweites Interesse. Politische Verschiebungen werden erwartet, insbesondere ein möglicher Rechtsruck zur AfD und die potentielle Regierungsbeteiligung des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) aus dem Stand heraus.
Vorhersagen und Potentiale in Sachsen
In Sachsen liegt die regierende CDU mit Michael Kretschmer laut Umfragen zwischen 30 bis 33 Prozent und könnte ihr Ergebnis der letzten Wahl vor fünf Jahren (32,1 Prozent) sogar verbessern. Die AfD ist in den Umfragen auf 30 bis 31 Prozent gestiegen und könnte im Vergleich zu den 27,5 Prozent von 2019 zulegen, wobei sie sogar die stärkste Kraft werden könnte. Das BSW wird in Sachsen bei 11 bis 15 Prozent gesehen. SPD und Grüne könnten mit 6 bis 7 Prozent bzw. 5 bis 6 Prozent gerade so die 5-Prozent-Hürde überwinden, während die Linke mit 3 bis 4 Prozent wahrscheinlich nach 20 Jahren aus dem Landtag fliegen wird. Die FDP ist in den Umfragen nicht messbar.
Die amtierende Koalition aus CDU, Grünen und SPD könnte trotz der knappen Mehrheit weitermachen, es sei denn, das BSW kommt ins Spiel. Michael Kretschmer könnte sich darauf freuen, im Amt zu bleiben.
Prognosen für Thüringen
In Thüringen liegt die AfD in den Umfragen bei 29 bis 30 Prozent und wird demnach wahrscheinlich die stärkste Kraft. Da niemand mit ihr koalieren möchte, wird es spannend sein zu sehen, wer den zweiten Platz erreicht. Die CDU mit Mario Voigt liegt mit 21 bis 23 Prozent vor dem BSW, das auf 17 bis 20 Prozent kommt. Überraschungen sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Der amtierende Ministerpräsident Bodo Ramelow könnte Schwierigkeiten haben, seine Position zu behalten oder gar die bisherige Minderheitsregierung mit SPD und Grünen fortzusetzen. Laut den Umfragen erlangt seine Partei, die Linke, nur noch 13 bis 14 Prozent, also weniger als die Hälfte im Vergleich zu vor fünf Jahren (31,0 Prozent). Die SPD liegt in Thüringen bei 6 bis 7 Prozent und die Grünen könnten mit 3 bis 4 Prozent laut Umfragen aus dem Landtag fliegen. Gleiches Schicksal droht wohl auch der FDP, die in Thüringen kaum noch messbar ist.
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