Das Jahr 2023 sah eine durchschnittliche Erhöhung des jährlichen Pachtentgelts pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche in Deutschland um neun Prozent auf 357 Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet. Die Agrarstrukturerhebung 2023 verzeichnete außerdem deutliche Unterschiede in den Pachtentgelten zwischen den Bundesländern und unterschiedliche Rechtsformen der landwirtschaftlichen Betriebe.
Erhöhung der Pachtentgelte und ihre Verteilung
Wie Destatis mitteilte, betrafen die insgesamt rund 16,6 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche in Deutschland zu 60 Prozent Pachtflächen (9,9 Millionen Hektar), rund 38 Prozent selbst bewirtschafteten Eigenflächen der landwirtschaftlichen Betriebe (6,4 Millionen Hektar) und knapp zwei Prozent unentgeltlich zur Bewirtschaftung erhaltenen Flächen (276.800 Hektar).
Verschiedene Nutzungsarten der Pachtflächen
Der größte Anteil der Pachtflächen bestand aus Ackerland (69 Prozent), gefolgt von Dauergrünland (27 Prozent) und sonstiger gepachteter Fläche (vier Prozent). Somit beinhaltete die Kategorie “sonstige Flächen” Areale, für die keine eindeutige Abgrenzung zwischen Acker- und Dauergrünland gegeben werden konnte, sowie Reb- und Baumobstflächen oder Baumschul- und Gewächshausflächen.
Regionale Unterschiede der Pachtentgelte
Ein weiterer Aspekt der Untersuchung waren die deutlichen Unterschiede in den durchschnittlichen Pachtentgelten zwischen den Bundesländern. Während im Saarland ein durchschnittliches Pachtentgelt von 99 Euro angesetzt wurde, betrug dieses in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 560 Euro. Weitere Bundesländer mit überdurchschnittlichen Pachtentgelten waren Niedersachsen (548 Euro), Schleswig-Holstein (460 Euro) und Bayern (415 Euro), verglichen mit dem Bundesdurchschnitt von 357 Euro.
Diversität der Rechtsformen landwirtschaftlicher Betriebe
Die Agrarstrukturerhebung 2023 offenbarte Unterschiede in der deutschen Landwirtschaft nicht nur bei den Pachtentgelten, sondern auch hinsichtlich der vorherrschenden Rechtsformen der Betriebe. Die überwiegende Mehrheit der Betriebe, insgesamt 85 Prozent oder 217.800 Einzelunternehmen, wurden im Nebenerwerb geführt (55 Prozent). Weitere Rechtsformen wie Personengemeinschaften und -gesellschaften sowie juristische Personen waren mit zwölf Prozent bzw. zwei Prozent deutlich seltener.
Vergleich der bewirtschafteten Flächen nach Rechtsform
Betriebe in Form von Personengemeinschaften und -gesellschaften sowie juristischen Personen bewirtschafteten mit durchschnittlich 176 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche pro Betrieb deutlich größere Gebiete als Einzelunternehmen mit 46 Hektar pro Betrieb. Insgesamt bewirtschafteten diese Formen zusammen etwa 39 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland (6,5 Millionen Hektar), so Destatis.
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