Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Achim Brötel, hat Städten und Gemeinden empfohlen, sich aus sozialen Netzwerken zurückzuziehen. Er warnt vor der zunehmenden Respektlosigkeit auf diesen Plattformen und stellt die Rolle der öffentlichen Verwaltung in Frage.
Appell an die öffentliche Verwaltung
Achim Brötel äußerte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe seine Sorge über die gesellschaftliche Stimmung, die seiner Meinung nach bereits stark angespannt ist. Insbesondere in sozialen Netzwerken sinkt seiner Beobachtung nach das Niveau im Umgangston stetig. „Die gesellschaftliche Stimmung ist momentan schon aufgeheizt. Vor allem in den sozialen Netzwerken sinkt das Niveau im Umgangston immer weiter. Sie sind inzwischen vielfach Biotope der Respektlosigkeit geworden“, so Brötel. Er regt an, dass öffentliche Verwaltungen ernsthaft darüber nachdenken sollten, ob sie solche Plattformen künftig überhaupt noch nutzen wollen.
Kritik an großen Plattform-Betreibern
Brötel widerspricht dem Argument, dass ein Rückzug aus den sozialen Netzwerken die Extremisten dort ungehindert agieren lassen würde. „Wir dringen doch schon jetzt zunehmend weniger mit unseren Botschaften in diesen Räumen durch, lassen uns stattdessen aber vor den Karren anderer spannen, die so wie die Herren Zuckerberg und Musk vielleicht alles Mögliche, aber ganz sicher keine Wohltäter der Menschheit sind“, sagte er. Er stellt damit die Wirksamkeit und den Einfluss öffentlicher Kommunikation auf Plattformen von Unternehmen wie Facebook und X (ehemals Twitter) infrage.
Diskussion über den Umgang mit sozialen Netzwerken
Der Vorstoß Brötels zeigt die zunehmende Skepsis gegenüber sozialen Medien im öffentlichen Sektor. Die Debatte über den Umgangston und die Ausrichtung der Kommunikation in diesen Netzwerken bleibt weiterhin ein aktuelles Thema. Seine Aussagen werfen Fragen darüber auf, wie staatliche Institutionen ihre Kommunikationsstrategie anpassen sollten, um effektiver mit Bürgerinnen und Bürgern zu interagieren. Brötels Äußerungen sind Teil einer breiteren Diskussion darüber, wie man mit der veränderten Dynamik in der digitalen Kommunikation umgeht.
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