“Im Falle eines Auftretens einer COVID-19 Infektion im engeren schulischen Umfeld Ihres Kindes, ist es in vielen Fällen sinnvoll die Kinder auf das Virus zu testen, um eine weitere Verbreitung frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten zu durchbrechen.”
Ein mit diesen einleitenden Worten versehenes Formblatt brachten am Freitag zahlreiche Schülerinnen und Schüler einer Grundschule im Nordkreis mit nach Hause, verbunden mit der Bitte der Schulleitung, es am Montag unterschrieben zurückzubringen.
Das Logo vom Landkreis Osnabrück oben auf dem Papier verspricht ein offizielles Ansinnen, doch offenbar fühlen sich auch einige Eltern beunruhigt und alleine gelassen mit der Entscheidung. Ist ihre Schule womöglich schon betroffen und das Kind in Gefahr und damit vielleicht auch die Geschwister, Eltern und Großeltern?
Abgabe der Einverständniserklärung ist freiwillig
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Burkhard Riepenhoff, Pressesprecher des Landkreises Osnabrück, dass das Formular tatsächlich so herausgegeben wurde, also keine Fälschung ist, mit der womöglich Unruhe verbreitet werden soll.
Die Abgabe der Einverständniserklärung ist aber freiwillig. Auf dem Formular wird auch deutlich darauf hingewiesen, dass man vor allem deshalb auf die Kooperation der Eltern baut, damit Verzögerungen im Testablauf verhindert werden können. Eine Testung durch den jeweiligen Kinderarzt ist selbstverständlich auch möglich, wenn die Eltern das wünschen.
Formular wurde noch nicht an alle Schüler herausgegeben
Nach Angaben des Landkreissprechers, sollen die Formulare an alle Schüler im Landkreis und in der Stadt Osnabrück ausgegeben und dann durch ihre Eltern unterzeichnet werden. Eine kurze Umfrage im Umfeld der Redaktion ergab, dass dies aber offensichtlich an vielen Schulen der Region noch nicht erfolgt ist.
Wird Einverständnis auch in der Stadt Osnabrück abgefragt?
Einem Sprecher der Stadt Osnabrück, den wir am Wochenende befragten, war die pauschale Vorab-Abfrage einer Zustimmung der Eltern bislang auch noch nicht bekannt, allerdings ist der Gesundheitsdienst des Landkreises auch für die Stadt Osnabrück zuständig, so dass eine Ausweitung der Einverständnis-Abfrage auf die Schulen und Schüler in der Stadt sehr wahrscheinlich ist.
Die eigentliche Testung, für die um eine Einverständnis gebeten wird, soll – sofern notwendig – durch ärztliches Personal durchgeführt werden. Dabei wird ein Abstrich aus dem Rachenraum mittels Tupfer entnommen, im Bedarfsfall kann der Test auch im Rahmen einer Reihentestung wiederholt werden, wozu ebenfalls eine Zustimmung von den Eltern abgefragt wird.