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Landkreis Osnabrück fehlen in der aktuellen Corona-Statistik zwei Tote aus Bad Essen [Update]

Seit Donnerstagmorgen belasten zwei weitere Corona-Infektionen die Corona-Statistik der Gemeinde Bad Essen, die mit inzwischen aktuell 63 Coronafällen seit drei Tagen mehr Corona-Infektionen verzeichnet als die Stadt Osnabrück (aktuell 61). Zwei verstorbene Bewohner eines Altenheims tauchen allerdings in der Statistik nicht auf – trotz eindeutiger Testergebnisse.

Im Verlauf des Mittwochs verstarb ein inzwischen dritter Bewohner des Vitalis Wohnpark in Bad Essen seit dem Corona-Ausbruch, bei dem sich von den 124 Bewohnern insgesamt 31 mit dem Corona-Virus infiziert haben. 

Von den 129 Mitarbeitern infizierten sich nach Angaben des Heimbetreibers 21.

Zwei neue Todesopfer, die mit Corona infiziert waren

Der 73-Jährige, der am Mittwoch verstarb, litt unter anderem an einer schweren Erkrankung der Atemwege. Trotz der sicher verschärfend wirkenden Vorerkrankung erklärte auch der Heimbetreiber in einer Pressemitteilung gegenüber unserer Redaktion, dass der Tod in Folge einer COVID-19-Infektion eingetreten sei (siehe hierzu Kommentar: “mit” oder “an” Corona verstorben).

Bereits am Dienstag war, als zweites Todesopfer nach dem Corona-Ausbruch in dem Altenheim, eine 81-jährige Frau “mit” einer Coronainfektion verstorben. Hier wurde das Testergebnis erst nach dem Eintritt des Todes bekannt, für den zuvor noch recht allgemein “Herzstillstand” festgestellt wurde.

Das erste Todesopfer (84) aus dem Heim in Bad Essen verstarb bereits am vergangenen Wochenende und fand sich auch am Folgetag in der aktuellen Corona-Statistik des Landkreises wieder.

Neue Todesfälle tauchen nicht in der Statistik auf

Nach den in der Epidemiologie üblichen und hinsichtlich der Vorgaben des RKI bezüglich der aktuellen Pandemielage auch verpflichtenden Vorgaben, müssten beide in Verbindung mit einer Coronainfektion stehenden Todesfälle sich auch in der aktuellen Coronastatistik des Landkreises Osnabrück wiederfinden. Doch weder die Tote von Dienstag noch der jüngste Todesfall von Mittwoch wurden in den täglich veröffentlichten Zahlen des auch für die Stadt Osnabrück zuständigen Gesundheitsdienstes am Mittwoch bzw. Donnerstag aufgeführt.

Unsere Redaktion fragte bei Burkhard Riepenhoff, dem Pressesprecher des Landkreises bereits am Mittwoch und erneut am Donnerstagmorgen nach, warum die aktuellen Corona-Toten aus dem Altenheim in Bad Essen, obwohl sogar der Landkreis selbst in einem Fall darüber berichtet hatte, weder in der Statistik von Mittwoch noch von Donnerstag auftauchen? Der Landkreissprecher konnte dies ad hoc auch nicht erklären, versprach aber sich beim Gesundheitsdienst nach den Hintergründen zu erkundigen.

[Update 12:00] Zwischenzeitlich meldete sich der Landkreissprecher bei unserer Redaktion zurück. Die Recherchen ergaben, dass die beiden aktuellen Todesfälle von der Heimleitung noch nicht gemeldet wurden. Die im Rahmen der Corona-Pandemie festgelegten Meldewege, so Riepenhoff, würden vorsehen, dass verstorbene Heimbewohner vom jeweiligen Heimbetreiber an den Landkreis gemeldet werden. Das Unternehmen sei inzwischen darum gebeten worden die entsprechende Meldung nachzureichen.

Corona-Infektionen nehmen im Landkreis weiter zu

In den am Donnerstagvormittag veröffentlichten Zahlen werden für den gesamten Landkreis für die vergangenen 24 Stunden 20 neue Coronafälle gemeldet (aktuell 215), für die Stadt Osnabrück kamen sechs laborbestätigte Fälle hinzu, nach Abzug eines inzwischen wieder genesenen Bürgers sind im Stadtgebiet derzeit 61 Menschen mit Corona infiziert.

Die 7-Tages-Inzidenz, die bei Erreichen eines Werts von über 50 nach Vorgabe der Bundesregierung den betoffenen Kreis zum Risikogebiet werden lässt, liegt im Landkreis mit 52,5 (Vortag: 52,2) weiterhin über dem Schwellwert, der zukünftig für verschärfte Maßnahmen sorgen wird, zu denen auch die Einrichtung einer Sperrstunde und ein nächtliches Alkoholverbot gehören sollen.

Corona-Infektionszahlen in der Region Osnabrück, Stand 15. Oktober 2020. / Quelle: Landkreis Osnabrück.
Corona-Infektionszahlen in der Region Osnabrück, Stand 15. Oktober 2020. / Quelle: Landkreis Osnabrück.

Mehr Patienten in den Krankenhäusern und auf der Intensivstation

In den Krankenhäusern der Region werden aktuell 37 (+4) Patienten mit einer Covid-19 Erkrankung bzw. einem entsprechenden Verdacht behandelt, davon fünf (+3) auf der Intensivstation.
Unter den Krankenhauspatienten befinden sich nach Angaben des Heimbetreibers auch drei Bewohner des Vitalis Wohnpark aus Bad Essen.

In Bad Essen werden Mitarbeiter jetzt täglich getestet

Im Rahmen einer weiteren Reihentestung untersuchte der Gesundheitsdienst Osnabrück am Mittwoch erneut alle Bewohner und alle Mitarbeiter der Einrichtung in Bad Essen auf eine Corona-Infektion. Die Ergebnisse des Reihentests liegen frühestens Ende der Woche vor.
Außerdem testet der Vitalis Wohnpark seit gestern täglich alle Mitarbeiter, die von außen in das Gebäude kommen, mit einem Antigen-Schnelltest, um mögliche weitere Ansteckungen von außen zu vermeiden.

Kommentar des Redakteurs 

Wo mit vielen Daten hantiert wird, können sich Fehler einschleichen. Auch unsere Redaktion hat leider schon Zahlen falsch zueinander in Bezug gesetzt oder nicht richtig interpretiert. Wir ermahnen uns deshalb bei der morgendlichen Corona-Statistik selbst immer ganz besonders genau hinzuschauen.
Man kann es nicht genug betonen, wie wichtig es hier ist akkurat zu arbeiten. Jeder kleine Fehler, auch wenn der schnell korrigiert wird, ist Wasser auf die Mühlen der Bauernfänger, Populisten und zu Corona-Experten gewendlerten Veganköche und Schlagersänger mit ihren Verschwörungstheorien.
Ich bin sicher, dass der Landkreis die Zahlen schnell aktualisiert.
Auf Ungereimtheiten hinzuweisen, ist die Aufgabe der Presse. Aber wir stehen ja inzwischen auch unter Generalverdacht einiger Aluhutträger und sind angeblich “gekauft”. Grund genug besonders kritisch zu sein. Gebt Wendler keine Chance!

So sieht es in ihrer Gemeinde aus (Stand 15. Oktober 2020):

Quelle: Landkreis Osnabrück.
Quelle: Landkreis Osnabrück.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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