Landesaufnahmebehörde (LAB) Niedersachsen, Standort Osnabrück
Angesichts des anhaltenden Zugangs von Vertriebenen aus der Ukraine und auch insgesamt erhöhter Zugänge von geflüchteten Menschen nach Niedersachsen wird die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) ihre Kapazitäten kurzfristig deutlich erweitern.
Hierfür wird in den kommenden Tagen zunächst die ehemalige Bundesgrenzschutz-Kaserne in Bad Bodenteich ertüchtigt. Dieser Standort wurde bereits 2015/16 für die Unterbringung von geflüchteten Menschen genutzt und dient seitdem als eine Reserveliegenschaft der LAB NI. Darüber hinaus gibt es aktuell intensive Planungen, kurzfristig nennenswerte Kapazitäten an weiteren Standorten zu schaffen.
1.400 neue Plätze vorgesehen
Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Wir müssen vor dem Winter darauf vorbereitet sein, dass weiter und möglicherweise mehr Menschen zu uns kommen. Wir werden unsere Kapazitäten kurzfristig mit bis zu 1.400 weiteren Erstaufnahmeplätzen in der ehemaligen Kaserne Bad Bodenteich und an weiteren Standorten erweitern. Die Aufnahme insbesondere der Vertriebenen aus der Ukraine ist sowohl für das Land, als auch für die Kommunen sehr herausfordernd, auch vor dem Hintergrund des überall angespannten Wohnungsmarktes. Darum werden wir die Vorläufe der Verteilung und weitere Parameter kurzfristig neu planen. Auch für die Kommunen gilt natürlich, dass sie ihre Kapazitäten zur Unterbringung jetzt noch einmal erweitern müssen.“
Seit Kriegsbeginn mehr als 100.000 Ukrainer in Niedersachsen aufgenommen
Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar diesen Jahres hat Niedersachsen mehr als 100.000 Vertriebene aus der Ukraine aufgenommen. Niedersachsen ist damit nach dem Königsteiner Schlüssel eines der Bundesländer mit der höchsten Aufnahmequote Schutzsuchender aus der Ukraine. Bereits zwei Wochen nach Kriegsbeginn hatte Niedersachsen auf Initiative von Osnabrück ehemaligen Oberbürgermeister Pistorius am Messebahnhof Hannover-Laatzen ein zentrales Drehkreuz (HUB Laatzen) eingerichtet, um die Verteilung von Vertriebenen aus der Ukraine auf andere Bundesländer zentral zu unterstützen. Inzwischen ist neben dem Standort in Berlin nur noch der HUB Laatzen in Betrieb.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat die LAB NI immer weitergehende Vorkehrungen getroffen, um die Aufnahmefähigkeit der eigenen Einrichtungen sicherzustellen. Neben dem Betrieb des Bundesdrehkreuzes auf dem Messegelände in Laatzen, wurden in den Liegenschaften z.B. Funktionsräume und Hallen mit Betten ausgestattet. Zudem wurde die ehemalige Pommernkaserne in Fürstenau vom Land angemietet, um die Kapazitäten der LAB NI zu erhöhen.