Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hat die jüngste Zinssenkung als angemessenen Schritt verteidigt, während sie gleichzeitig die Erwartungen an eine schnelle Zinswende dämpfte. Zudem äußerte sie ihre Bedenken hinsichtlich der Einhaltung von EU-Fiskalregeln und betonte den Investitionsbedarf in Deutschland.
Die Zinswende und die ersten Schritte der EZB
Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, hat in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ die erste Zinssenkung in fast fünf Jahren vor Kritik verteidigt. Sie räumte jedoch ein, dass einige aktuelle Zahlen besser sein könnten und warnte davor, zu glauben, dass die Zinsen sich jetzt linear nach unten bewegen würden. „Wir erklären den Kampf noch nicht für gewonnen. Es könnte auch wieder Phasen geben, in denen wir die Zinsen unverändert belassen“, so Lagarde.
Wirtschaftliche Aussichten und deutsche Investitionen
Lagarde äußerte sich auch zu den wirtschaftlichen Aussichten und bemerkte, dass sich die Wachstumsaussichten verbessert haben. Ihre Sorge liege jedoch in der „tatsächlichen Umsetzung und Einhaltung der EU-Fiskalregeln, die unter großen Mühen vereinbart wurden“. Sie betonte zudem, dass „auch in Deutschland erheblicher Investitionsbedarf besteht.“
Der digitale Euro und die Notwendigkeit eines rechtlichen Rahmens
In Bezug auf den digitalen Euro fordert Lagarde eine beschleunigte Einführung und mehr Bemühungen, insbesondere in Bezug auf die rechtlichen Aspekte. „Wir arbeiten mit Hochdruck an den technischen Vorbereitungen, aber ohne den rechtlichen Rahmen kommen wir nicht zum Zuge“, sagte sie. Die Präsidentin der EZB machte auch deutlich, dass das Erstarken euroskeptischer Kräfte bei der Europawahl das notwendige EU-Gesetz verzögern könnte.
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