Ein neuer Bericht der Organisation “Brot für die Welt” hebt hervor, dass Länder mit hohen Klimarisiken besonders wenig Klimahilfen erhalten, um sich an häufigere Extremwetter-Ereignisse anzupassen. Insbesondere 14 Konfliktstaaten wie Afghanistan sind betroffen und unterfinanziert, während pazifische Inselstaaten als gut finanziert gelten.
Klimarisikostaaten erhalten zu wenig Unterstützung
Laut dem Bericht, der vom “Spiegel” berichtet wurde, sind mehr als 80 Prozent aller Entwicklungsländer bei der Anpassung an Klimarisiken unterfinanziert. Hierzu gehören besonders 14 Staaten, die wegen bewaffneter Konflikte als besonders vulnerabel gelten und deren Bevölkerung vermehrt Dürren, Fluten und Stürmen ausgesetzt ist. Afghanistan, wo zwischen 2014 und 2020 am wenigsten Gelder flossen, steht an der Spitze dieser Verliererländer.
Situation in anderen Ländern
Auch in Ländern wie dem Südsudan, Niger, Uganda, Jemen oder im Irak und Syrien sieht die Situation der Klimaanpassungshilfen schlecht aus. Für den Bericht erstellte die Organisation einen Index zur Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen in 129 Ländern. Daten des Klimarisiko-Index der EU und der OECD-Datenbank über Finanzhilfenflüsse in Entwicklungsländer wurden dabei berücksichtigt.
Gut finanzierte Inselstaaten und Brasilien
Als “gut finanziert” gelten hauptsächlich pazifische Inselstaaten, die durch den steigenden Meeresspiegel bedroht sind. Unter den “gut finanzierten” befinden sich allerdings nur drei Inselstaaten, während 17 Staaten als “angemessen finanziert” eingestuft werden – fast ausschließlich pazifische und karibische Inseln und Atolle. Eine Ausnahme bildet das einzige größere Land in dieser Kategorie: Brasilien. Die restlichen über 100 Länder werden als “unterfinanziert” bis “extrem unterfinanziert” eingestuft.
Kritik an der Bundesregierung
Sabine Minninger von “Brot für die Welt” äußerte gegenüber dem “Spiegel” Kritik an der Bundesregierung. Diese würde sich bei der Finanzierung die “Rosinen rauspicken” und Länder bevorzugen, wo Projekte einfach zu realisieren seien. “Aber gerade in den von Konflikten betroffenen Staaten wie dem Irak muss geholfen werden”, betonte Minninger.
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