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KZ-Gedenkstätten verweigern AfD Teilnahme an Gedenkveranstaltungen

KZ-Gedenkstätten verweigern AfD die Teilnahme an Gedenkveranstaltungen

Die KZ-Gedenkstätten in Deutschland haben beschlossen, der AfD die Teilnahme an offiziellen Gedenkveranstaltungen zu verweigern. Dies geht aus einer Anfrage der “Welt” an die Gedenkstätten Dachau, Mittelbau-Dora, Buchenwald, Bergen-Belsen und Neuengamme hervor.

AfD-Kandidat nicht erwünscht

Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora hat angekündigt, im Falle einer Wahl des AfD-Kandidaten Jörg Prophet zum Oberbürgermeister in Nordhausen nicht mit diesem zusammenzuarbeiten. Stephanie Billib von der Gedenkstätte Bergen-Belsen erklärte, dass keine Anmeldungen der AfD akzeptiert werden, weder von der Partei noch von der Fraktion im Landtag. Billib begründete dies damit, dass sich die AfD nicht ausreichend von revisionistischen und demokratiefeindlichen Positionen distanziert habe. Für Angehörige von NS-Opfern und Überlebende sei eine gemeinsame Präsenz mit AfD-Vertretern auf dem Friedhof, wo die KZ-Opfer begraben sind, undenkbar.

AfD-Politiker unerwünscht

Oliver von Wrochem, Leiter der Hamburger Gedenkstätte Neuengamme, erklärte, dass AfD-Politiker in der Gedenkstätte nicht erwünscht seien. Auch in der Gedenkstätte Buchenwald sei es Vertretern der Partei nicht möglich, an Veranstaltungen teilzunehmen. Im Januar 2017 wurde Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke bereits der Zutritt zu einer Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag verwehrt. Die Sprecherin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Verena Bierl, behält sich vor, Personen, Parteien oder Organisationen, die durch antidemokratische, rassistische, antisemitische oder andere Äußerungen gegen den Stiftungszweck verstoßen, den Zutritt zur Gedenkstätte zu verwehren oder sie von der Teilnahme an einer Veranstaltung auszuschließen.

Besorgnis beim Zentralrat der Juden

Der Zentralrat der Juden äußert sich besorgt über die AfD und die vielen “Schlussstrich”-Rufe. Zentralratspräsident Josef Schuster sagte, dass Umfragen sowie eine gereizte Stimmung in der Gesellschaft zeigen würden, dass solche Tendenzen existieren, insbesondere wenn es um Fragen der Erinnerung an den Holocaust und die Zeit des Nationalsozialismus geht. Er beschuldigt die AfD, diese Stimmung bewusst anzuheizen, zu provozieren und die Gesellschaft durch Geschichtsklitterung zu spalten. Dennoch lobte Schuster das Engagement vieler Bürger im Kampf gegen diese Entfremdung von der Gedenk- und Erinnerungskultur.

Notwendiges Bewusstsein für den Umgang mit der deutschen Vergangenheit

Schuster betont, dass es in diesen Fragen keine Gleichgültigkeit geben darf und dass bereits in Schulen und der Zivilgesellschaft ein notwendiges Bewusstsein für den Umgang mit der deutschen Vergangenheit geschaffen werden muss.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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