Keramik, Figuren und Pappmaschee – seit 2017 verkauft die Galerie „Artificium“ erschwingliches und doch hochwertiges Kunsthandwerk in Osnabrück. Am 1. November zog die Galerie in größere Räumlichkeiten in der Heger Straße.
Von außen ist das „Artificium“ in der Heger Straße nicht sonderlich auffällig, doch für Kunstliebhaber lohnt sich ein genauerer Blick hinein! Die Betreiber Ute und Johannes Klausener verkaufen in ihrem kleinen Geschäft besonderes Kunsthandwerk regionaler und überregionaler Künstler. „Wir beherbergen Kunstschaffende aus Osnabrück und Umgebung, aber auch aus ganz Deutschland und sogar den USA. In unserer Galerie liegt der Schwerpunkt auf dem Figürlichen. Wir verkaufen ausschließlich Werke, die mir und meiner Frau gefallen und die eine gewisse Qualität bieten. Natürlich muss die Kunst auch zur Stadt passen, Osnabrück ist nicht München oder Köln, die Objekte sollten daher erschwinglich sein. Wir führen das „Artificium“ seit 2017, anfangs hatten wir nur 12 Quadratmeter zur Verfügung und waren entsprechend limitiert. Im November diesen Jahres sind wir daher umgezogen, jetzt haben wir genug Platz und können die Werke besser zur Geltung bringen. Für uns war die Galerie eine Möglichkeit zu testen, ob sich Kunst und Kunsthandwerk in Osnabrück miteinander verbinden lassen, wir freuen uns, dass unsere Galerie gut ankommt und wir regelmäßig spannende neue Künstler entdecken dürfen,“ erzählt Johannes Klausener.
Betreiber haben viel Erfahrung mit Kunst
Ute Klausener erklärt wie es zur Eröffnung der Galerie kam: „Wir waren beide schon vorher im künstlerischen Bereich aktiv, mein Mann ist Kunstpädagoge und ich komme aus der Musik. Ich stamme aus Duisburg und kam schon als Kind mit dem großen Bildhauer Wilhelm Lehmbruck in Berührung. Wir sind jetzt beide 60 Jahre alt, wollen aber nicht Zuhause sitzen und Däumchen drehen. Mein Mann hatte schon vorher eine Galerie, mir kam die Idee gemeinsam mit meiner Schwester, einer Schmuckdesignerin, Schmuck und Keramik zu verkaufen. Leider ist meine Schwester verstorben, daher habe ich meine Vision gemeinsam mit meinem Mann verwirklicht. Das Ganze wurde mehr und mehr zur Leidenschaft, es ist sehr spannend mit Künstlern zu kommunizieren und regelmäßig neue Menschen kennenzulernen.“
Skulpturen, Bücher und Bauschaum
Das „Artificium“ verkauft überwiegend Figuren und Skulpturen, die aus Glas, Holz oder Pappmaschee bestehen. Ein besonderer Hingucker sind die Arbeiten von Moriel Briller. Die in Berlin lebende Israelin ertrug es nicht, dass viele alte Bücher im Abfall landen. Daher begann sie Kunstwerke aus gebrauchten Büchern zu erschaffen, wohlgemerkt nur durch Falten und ohne eine Seite zu zerschneiden. Auch vom Alsheimer Künstler Rainer E. Rühl stammen einige besondere Werke. Bei Rühls figurativen Plastiken steht stets der Mensch im Mittelpunkt, seine Mixed-Media Arbeiten bestehen aus verschiedensten Materialien wie Holz, Metall oder Bauschaum. „Wir haben viel Kontakt zu unseren Künstlern, wenn sie neue Werke erschaffen kommen sie häufig auch auf uns zu. Kunst ist nicht nur etwas für Wohlhabende, bei uns gibt es einige Objekte schon für weniger als 20 Euro,“ erklärt Johannes Klausener abschließend.