Wer schon einmal den Blumenhallerweg entlang gefahren ist, dem wird das gelbe Küchenbuffet auf der rechten Straßenseite sicherlich schon ins Auge gefallen sein. Wer aber genauer hinsieht, der wird durch das Schaufenster noch mehr Einzelstücke bemerken können. Wo wir sind? Hausnummer 24: Das Kunst & mehr Outlet. Hier sind Bilder, gerahmt und ungerahmt, ausrangiert oder mit kleinen Mängeln auf der Suche nach einem neuen Zuhause.

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Blick in das Kunstoulet am Blumenhallerweg
Blick in das Kunstoutlet am Blumenhallerweg. Foto: Jasmin Schulte

Die Räumlichkeiten – ein Glücksgriff

Vor gut fünf Jahren hatte Inge Winkler, Besitzerin von Kunst & mehr bei der Suche nach einem neuen Standort für ihre Werkstatt „einfach Glück gehabt“. „Die Lage passte und die Räumlichkeiten waren wie für uns gemacht.“ Zu Beginn habe es hier fürchterlich ausgesehen, immerhin stand das heutige Outlet drei Jahre lang leer. Rund ein halbes Jahr renovierten sie das Ladenlokal und entdeckten dabei, dass es sich hierbei eigentlich um einen Altbau handelt. Kurzerhand entschlossen sie sich dazu, den Charme des Altbaus zu nutzen und kehrten zu der eigentlichen Deckenhöhe zurück, die ihnen heute viel Spielraum bietet. „Eigentlich wollte ich das Ladenlokal rein als Werkstatt benutzen. Dafür war es allerdings viel zu groß und da wir in unserem Geschäft in der Krahnstraße immer wieder Ware hatten, die wir zu dem regulären Verkaufspreis nicht mehr verkaufen konnten, entschied ich mich, die anfängliche Idee zu erweitern“, erzählte Inge Winkler. Und so entstand das Outlet.

Die Kreativität liegt in der Familie

Die Werkstatt und auch das Outlet teilt Inge Winkler sich mit ihrem Sohn Max Winkler. In einem Bereich können die Arbeiten des Vergoldungsmeisters bestaunt werden. Zudem zählen zum Team von Kunst & mehr drei weitere Mitarbeiter. Natürlich dürfen auch die stillen Mitarbeiter wie GUNNAR, der Passepartoutschneider – oder ganz simpel – das Lineal und der Tacker nicht fehlen.

Neue Rahmung gefällig?

Die Redaktion der HASEPOST durfte bei der Herstellung einer Einrahmung dabei sein. Wie viele einzelne Schritte hinter einer solchen Rahmung stehen, werden Sie gar nicht glauben.

Der erste Schritt ist die Wahl der Leiste: Inge Winkler und ihre Mitarbeiter beraten ihre Kunden vor Ort und stimmen mit ihnen die Wahl der richtigen und farblich passenden Leiste (Passepartout etc.) aus.

Zuschnitt der Leiste
Zuschnitt der Leiste. Foto; Jasmin Schulte

Es folgt der Zuschnitt der gewählten Leiste. Jeder Bilderrahmen kann dabei individuell dem Format angepasst werden.

Kunst zu Outletpreisen – Wo gibt es denn sowas?
Der Backen zur Festigung. Foto: Jasmin Schulte

Nun werden die Zuschnitte geleimt und mit einem sogenannten Backen zusammengedrückt, sodass der Leim die einzelnen Leistenstücke gut zusammenhält.

Tackern für festeren Halt
Tackern für festeren Halt. Foto: Jasmin Schulte

Im nächsten Schritt werden die Leisten mithilfe einer Maschine zusätzlich getackert. „Früher wurde nicht getackert, sondern genagelt. Das Problem war hierbei allerdings, dass, sobald man die Nägel entfernen wollte, die Löcher blieben“, freut sich Inge Winkler über die moderne Methode.

Glaszuschnitt
Glaszuschnitt. Foto: Jasmin Schulte

Wir folgen der Handwerkerin in den nächsten Raum. „Hier schneiden wir das Glas zu. Es gibt die Wahl zwischen dem normalen Glas oder dem Museumsglas.“ Nach eigenem Probieren ist eins klar, dafür braucht man wirklich Kraft in den Fingern.

Layout des Passepartouts wählen
Layout des Passepartouts wählen. Foto: Jasmin Schulte

Nachdem wird das Glas dem Rahmen entsprechend zugeschnitten haben, befinden wir uns wieder im Outlet. Hier steht die Passepartoutschneidemaschine. „Damit ist vieles leichter geworden und man kann verschiedene Passepartouts, ob rund oder mit Verzierungen, erstellen“, berichtet die erfahrene Künstlerin begeistert.

Staubdicht verschließen ist ein Muss
Staubdicht verschließen ist ein Muss. Foto: Jasmin Schulte

Haben wir jetzt Rahmen, Glas und Passepartout, geht es daran, das zu rahmende Bild luftdicht zu verschließen. Inge Winkler betont dabei die Wichtigkeit der Konservierung, denn nur so kann ein Gemälde gut und vor allem lange erhalten bleiben. Nachdem das Bild nun luftdicht verschlossen ist, kann es eingerahmt werden. Et voilà: Ein fertig gerahmtes Bild.

Wer jetzt Lust zum Stöbern bekommen hat, hat jeden Freitag von 10 bis 19 Uhr die Gelegenheit dazu.
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