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Kunst für den Frieden: Osnabrücker Künstler Volker-Johannes Trieb erhält Landesverdienstkreuz

Am Montag (15. Januar) übergab Oberbürgermeisterin Katharina Pötter stellvertretend für den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens an den Künstler Volker-Johannes Trieb. Kunstinstallationen wie forx vor dem Osnabrücker Rathaus zählen zu Triebs zahlreichen Kunstwerken. Das Thema Frieden zieht sich dabei durch seinen künstlerischen Schaffensprozess.

Feierliche Übergabe im Friedenssaal

Am späten Nachmittag platzt der Friedenssaal aus allen Nähten. Zahlreiche Osnabrücker aus Politik und Kultur wohnen der feierlichen Ehrung des Osnabrücker Künstlers bei. Oberbürgermeisterin Pötter dankt Trieb für sein Wirken in der Osnabrücker Umgebung: „Sie sind eine lokale Osnabrücker Persönlichkeit, die viel für die Stadt und für den Landkreis getan hat. Wir sind stolz, dass sie einer von uns sind und dass sie unsere Stadt mit ihren Werken stets bereichern.“

Der Künstler ist seit 1983 in Osnabrück wohnhaft und nutzt seit 1987 ein Atelier am Sutthauser Bahnhof. Heute ist hier eine künstlerische Oase entstanden. Es sei ein Biotop des Besonderen, so Pötter, wie Trieb das Atelier mit angrenzendem Künstlergarten und das zugehörige Restaurant „Wilde Triebe“ gestaltet habe. Er habe mit „Iktomia“, so nennt der Künstler selbst die Parallelwelt, die er um sein Atelier geschaffen hat, ein kulturelles und kulinarisches Highlight in Osnabrück geschaffen.

Trieb erhält Landesverdienstkreuz
Osnabrücker Künstler Volker-Johannes Trieb erhält Landesverdienstkreuz. / Foto: Hannah Meiners

Friedensforken anlässlich 375 Jahre Westfälischer Frieden

Schon seit Jahrzehnten wirkt Trieb künstlerisch in der Stadt und im Landkreis Osnabrück – und auch darüber hinaus. Seine Kunstwerke sind so vielseitig wie zahlreich und keins gleicht dem anderen. Die Konstante bildet das Thema „Krieg und Frieden“. Trieb lässt sich immer wieder von historischen und aktuellen Themen inspirieren und setzt ein Zeichen für den Frieden. Zu seinen Werken gehört die Installation „forx“, die im Rahmen des 375-jährigen Jubiläums des Westfälischen Friedens vor dem Osnabrücker Rathaus aufgestellt wurde. Trieb habe einen wertvollen Beitrag zu den Festlichkeiten anlässlich des Westfälischen Friedens geschaffen, so Friedhelm Scheel, der den Künstler für den Niedersächsischen Verdienstorden vorgeschlagen hat.

Imposant: „forx. pitchforks for peace“ von Volker Johannes Trieb vor dem historischen Rathaus in Osnabrück / Foto: Pohlmann
Installation „Pitchforks for Peace“ von Trieb vor dem Osnabrücker Rathaus. / Foto: Pohlmann

Trieb stärkt Erinnerungskultur

Nicht nur anlässlich des 375. Jubiläums des Westfälischen Friedens wurde Trieb künstlerisch tätig. Schon 2014 inspirierte Trieb ein Jubiläum in seiner Kunst. 100 Jahre nach Kriegsbeginn des ersten Weltkrieges erschienen in Osnabrück Holzquader mit Remarque-Zitaten, die für dieselbe Dauer des Kriegs in der Stadt aufgebaut und anschließend wieder abgebaut wurden. Der Augustaschacht in Ohrbeck, ehemaliges Arbeitserziehungslager der Nationalsozialisten, wurde ebenfalls durch Trieb mitgestaltet. Auch die Varusschlacht inspirierte den Künstler. Mit seinen in der ganzen Stadt verbreiteten Varusmasken schafft er es, ein Symbol des Krieges in ein Symbol des Friedens umzuwandeln.

Aktionen kritisieren aktuelles Weltgeschehen

Doch der Künstler reagiert auch auf aktuelle Situationen und schafft mutige und provokante Aktionen als Protest. Dazu zählen künstlerische Reaktionen auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine im Februar 2022 und eine groß angelegte Protestaktion in Zürich vor dem Hauptsitz der FIFA während der WM 2022 in Quatar. Triebs Kunst provoziert und sorgt für Diskussion. Pötter betont hierin die besondere Leistung des Künstler: „Kunst wird nicht relevant, wenn sie gefällig ist. Im Gegenteil: Sie wird relevant wenn sie für Diskussion sorgt.“

Märchenhafte Abschlussworte

„Ich fühle mich sehr geehrt“, bedankt sich der Künstler nach Überreichung des Ordens und der Urkunde. Er dankt Stephan Weil, Katharina Pötter und Friedhelm Scheel für die besondere Auszeichnung und bedankt sich auch bei der Allgemeinheit, die ihm sein künstlerisches Schaffen erst ermögliche. „Ich empfinde diese Ehre als märchenhaft, so wie ich mein gesamtes künstlerisches Schaffen als märchenhaft empfinde“, sagt der Künstler. Dann ließt er ein Märchen vor, dass von einer weißen Forke berichtet, die den Frieden im Land verbreitet. Denn: „Um den Frieden muss man Kämpfen, zu jeder Zeit“.

Trieb erhält Landesverdienstkreuz
Trieb bedankt sich und liest ein Märchen zum Thema Frieden vor. / Foto: Hannah Meiners


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Hannah Meiners
Hannah Meiners
Hannah Meiners ist seit dem Dezember 2023 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikantin.

  

   

 

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