Kulturliebhaberinnen und Kulturliebhaber freuen sich bereits seit Wochen auf ihn – und das aus gutem Grund: Denn der Kulturherbst in Melle steht vor der Tür – und mit ihm ein Programm, das in der Zeit vom 15. September bis zum 22. November mit nahezu 30 Einzelveranstaltungen aus den Genres Konzert, Tanz, Kulinarik, Lesung und Gesang verbunden ist. Für das weit über die Grenzen der Stadt Melle hinaus bekannte und beliebte Format haben Nicole Järisch und Charlotte Johansson vom städtischen Kultur- und Tourismusbüro ein buntes Kaleidoskop an Glanzlichtern vorbereitet, die unvergessliche Momente und inspirierende Erlebnisse versprechen. Jetzt wünschen sich die Verantwortlichen, dass die einzelnen Angebote von möglichst vielen Kulturinteressierten angenommen werden: „Wir laden Sie herzlich ein, Teil dieser besonderen Zeit zu sein und sich von den kulturellen Highlights verzaubern zu lassen.“
Verschiedene Kulturveranstaltungen an unterschiedlichen Orten
Zum Start in die neue Kulturherbst-Saison erfolgt am Sonntag, 15. September, 17 Uhr, in der „Insel der Künste“ in Melle-Mitte. Dort präsentieren Shakti Paqué (Gesang, Pianica und Autoharp) und Mathias Paqué (Gitarre, Gesang und Effekthaschereien) „Lieder zum täglichen Gebrauch“ – eine interessante Mischung aus eigenwilligen Songs, die durch wunderliche Geschichten zusammengehalten werden.
Der „Meller Kulturherbst“ zeichnet sich auch in diesem Jahr dadurch aus, dass die Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten stattfinden: Zum Beispiel in der St.-Martini-Kirche zu Buer, in der am Samstag, 21. September, 19 Uhr, Alte Bekannte als Nachfolgeband der legendären Wise Guys ihre akustische Visitenkarte abgeben werden. Das Quintett, das seit kurzem vom früheren „Voice of Germany“-Halbfinalisten Friedemann Petter verstärkt wird, hat dabei eine ausgesprochen vielfältige und bunte Palette an neuen Songs im Gepäck – viele davon aus ihrem kommenden neuen, vierten Studioalbum.
Bunte Kulturangebote aller Art: Von Musik und Tanz über Literatur und Poesie
Weiterer Höhepunkt im Programm: Die Eröffnung des Ilse-Losa-Radweges, die am Sonntag, 22. September, 14:15 Uhr, an der Grönenbergschule in Melle-Mitte beginnt. Die ausgeschilderte Route zwischen Melle-Mitte und dem Jüdischen Friedhof in Buer, die an diesem Nachmittag mit dem Fahrrad erkundet wird, umfasst sechs Stationen, die über Ilse Losas Leben und Werk informieren. Überdimensionale Bleistifte dienen als Erkennungszeichen – und QR-Codes ermöglichen das Hören von literarischen Texten. Eine Kaffee-Pause findet zwischendurch in der Zeit von 15:30 Uhr bis 16:30 Uhr in der Lesescheune des Hofes Finke-Gröne an der Barkhausener Straße in Buer statt.
Auch das Meller Kammerorchester leistet in diesem Jahr seinen ganz persönlichen Beitrag zum Kulturherbst – und zwar mit einem Konzert, das am Sonntag, 29. September, 17 Uhr, in der St.-Matthäus-Kirche zu Melle beginnt. Gespielt werden im Rahmen dieser Veranstaltung Werke von Max Bruch, Harald Bode, Wolfgang Amadeus Mozart, Georg Friedrich Händel und Max Reger. Auch das Kulturzentrum „Wilde Rose“ in Altenmelle drückt der Veranstaltungsreihe einen besonderen Stempel auf: Zum Beispiel am Donnerstag, 3. Oktober, 16:30 Uhr, mit einer freien Improvisation, die im sogenannten Hinterhof-Salon Musik, Tanz, Aktion, Kunst, Poesie und Kulinarik verspricht.
Literaturklassiker im Mittelpunkt
Was aber wäre der Kulturherbst ohne die Stadtbibliothek Melle? Sie steht am Dienstag, 8. Oktober, 19:30 Uhr, im Mittelpunkt der Veranstaltung „Erich Kästner und seine Zeit“. Anlässlich seines 50. Todestages wird Kästners Lebenslauf der „rote Faden“ dieses Abends sein, in den an den entsprechenden Stellen Gedichte und Texte aus seinen Werken eingefügt werden, um die jeweilige Lebenszeit zu unterstreichen. Ergänzt wird das Ganze durch Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann, Rudolf Wagner-Regeny, Paul Graener und Paul Dessau und weiterer Komponisten.
„Hermann von der Hardt (1660-1746) – Orientalist und Bibelinterpret aus Melle“ lauet der Titel eines Vortrags, den Pastor i.R. Peter Hennig aus Schöningen bei Helmstedt am Dienstag, 22. Oktober, im Gemeindehaus St. Petri am Markt in Melle-Mitte hält. Hermann von der Hardt – Sohn eines Münzmeisters aus Melle – verbrachte die längste Zeit seines Lebens als Professor für orientalische Sprachen in Helmstedt. Durch die frühe Aufklärung geprägt, war er ein solider Kenner der biblischen und jüdischen Überlieferung, ein Vielschreiber und fleißiger Bibliothekar und erfolgreicher Hochschullehrer. Auseinandersetzungen, in denen er zuweilen ein „bizarres“ Verhalten zeigte, nahm von der Hardt stets sehr gerne auf.
Eine besondere Note erhält der Kulturherbst durch eine Veranstaltung, zu der das Kultur- und Tourismusbüro der Stadt Melle einlädt: Am Freitag, 25. Oktober, 19 Uhr, liest Rudolph Kremer in der Alten Posthalterei an der Haferstraße in Melle-Mitte aus seinem Buch „Monster-Frauen“, die eine ganz besondere Ausprägung aufweist: In Transsilvanien geraten sie in die Fänge einer Vampirin, in Rom werden sie von der Empuse, einer Männer fressenden Schreckgestalt aus der antiken Mythologie, verfolgt und vor der Küste Haifas begegnen sie einer unheimlichen Nixe.
Veranstaltungsvielfalt: Live-Musik, Kirchenkabarett und Lesungen
Ulrike Böhmers Kirchenkabarett kommt am Sonntag, 27. Oktober, 17 Uhr, mit dem Programm „Nochmals auf Anfang“ in die St.-Martini-Kirche zu Buer. Als Erna Schabiewsky wird sich die Künstlerin an diesem Nachmittag wortgewaltig, einnehmend, mit dem Herz auf der Zunge und am rechten Fleck präsentieren – immer aktuell und kritisch – aber niemals böse, sondern heiter und tiefgründig. Zweifelsohne ein weiteres Highlight im Programm des Kulturherbstes, die am Sonntag, 27. Oktober, 17 Uhr, in der „Insel der Künste“ an der Haferstraße in Melle-Mitte mit einer Lesung bereichert wird: Frei nach dem Motto „So sind wir Menschenkinder“ liest Ulrich Paschke Werke von Wilhelm Busch.
Was an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben darf: Am Sonntag, 3. November, 17 Uhr, gastiert die Kilkenny-Band anlässlich ihrer „Irish Folk-Kirchentour 2024“ in der St.-Martini-Kirche zu Buer. Die Musiker dieser Formation sind bekannt für handgemachten Irish Folk im Stile der Dubliners. Ob das Publikum die Lieder kennt oder nicht, spielt keine Rolle: Mitsingen müssen am Ende alle!
Der „Meller Kulturherbst“ endet schließlich mit einem Klassiker: Unter dem Leitgedankten „Neues vom Büchermarkt“ stellt die Journalistin und Literaturkennerin Margarete von Schwarzkopf am Freitag, 22. November, 19 Uhr, im „Fachwerk 1775“ in Wellingholzhausen rund 20 lesenswerte Neuerscheinungen vor. Auch hierzu sind alle Interessierten willkommen.
Die in diesem Artikel genannten Veranstaltungen bilden nur einen kleinen Auszug aus dem gesamten Spektrum, das der diesjährige „Meller Kulturherbst“ zu bieten hat. Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe erhalten Interessierte in der Tourist-Information der Stadt Melle, Markt 22, bei Nicole Järisch, Telefon 05422/965-307, und bei Charlotte Johansson, Telefon 05422/965-312. Alle Veranstaltungen auf einen Blick gibt es zudem im Internet unter www.kulturherbst-melle.de.