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Kultur ist für alle da – das Projekt KUKUK

Der Osnabrücker Verein „Kultur für Alle Osnabrück“ (KAOS e.V.) hat es sich zum Ziel gesetzt, Kultur für alle zugänglich zu machen. Finanzielle Hürden können seit 2013 dank der „Kunst-und-Kultur-Unterstützungskarte“ (KUKUK) überwunden werden.

Die KUKUK-Karte ermöglicht es Bedürftigen über 350 kulturelle Veranstaltungen im Monat zu einem verminderten Eintrittspreis von jeweils einem Euro, für Kinder 50 Cent, zu besuchen. „Wir wollen eine soziale und kulturelle Teilhabemöglichkeit für Menschen mit wenig Geld schaffen“, erklärt der erste Vorsitzende Max Ciolek. Bereits 112 Veranstalter, darunter das Theater Osnabrück sowie die Lagerhalle, arbeiten seit Einführung der Karte mit dem Verein zusammen.

Geschichte der KUKUK-Karte

Ihre Geburtsstunde hatte die KUKUK-Karte im Jahr 2013. Der Verein KOAS e.V. selbst wurde 2012 im Rahmen einer Kick-Off-Veranstaltung im Osnabrücker Theater gegründet. „Wir haben uns ein Jahr Zeit genommen, um alles genau vorzubereiten. So hatten im Februar 2013 bereits 21 Kulturveranstalter ihre Mitarbeit an KUKUK zugesagt“, erinnert sich Ciolek. 2017 folgte die Verleihung des Kulturpreises des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land, sowie eine Platzierung unter den Top 10 des größten Ehrenamtspreises Deutschlands, „Alltagshelden“. Anerkennung findet das Projekt jedoch nicht nur in Form von Auszeichnungen. „Durch den Besuch diverser Veranstaltungen und vor allem auch durch die Begegnung mit Menschen, die dadurch ermöglicht wurden, ist mein Leben reicher geworden“, bedankt sich einer von 4300 KUKUK-Inhaber. Das Projekt sei jedoch auch eine Unterstützung für Organisatoren und Kultur, die dank der KUKUK-Karte eine neue Zielgruppe erreichen könnten.

Kultur ist für alle da - das Projekt KUKUK
Das ist die KUKUK-Karte

Inhaber, Veranstalter, Mitarbeiter

Mit dem Projekt angesprochen werden Bezieher der Transferleistungen Arbeitslosengeld II (Hartz 4), Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach SGB XII, Wohngeld und Leistungen nach dem AsylbewerberLeistungsGesetz. „Circa 25 % unserer Teilnehmer sind Asylbewerber“, berichtet Ciolek. Das Angebot sei eine tolle Möglichkeit mit der Unterstützung ehrenamtlicher Mitarbeiter, sogenannter Kulturlotsen, Sprachbarrieren zu überwinden und jedem eine Teilhabemöglichkeit an der Osnabrücker Kultur zu geben. Zudem kommen Besitzer eines Osnabrück-Passes oder eines vergleichbaren Ausweises einer Gemeinde im Umland für das Projekt infrage. „Wir bemühen uns stets um weitere Veranstaltungen im Landkreis und sind für jede Unterstützung dankbar“, so Ciolek. Ziel sei es, auch Bedürftigen in der Region Osnabrück lokale Möglichkeiten zu geben ihre KUKUK-Karte zu nutzen. Ein fundamentales Element seien jedoch nicht nur die Veranstalter. Circa 30 ehrenamtliche Mitarbeiter tragen einen wichtigen Teil zum Projekt KUKUK bei. Darunter 20 Kulturlotsen, die es Menschen mit sprachlichen, gesundheitlichen oder anderen Hemmnissen ermöglichen die Veranstaltungsangebote wahrzunehmen. „Das kann auch ein einfacher Fahrdienst sein. Wir sind für jede noch so kleine Hilfe dankbar“, erzählt Ciolek. Die Kulturgäste verabredeten sich nach einem ersten Kennenlernen eigenständig mit den Kulturlotsen. Dadurch könnten sowohl neue Kontakte, als auch enge Freundschaften entstehen. Zusätzlich bieten Kukukstreff und Kukukscafe eine Gelegenheit sich mit anderen Kulturinteressierten auszutauschen.

Eine hohe Angebotsvielfalt

Ein weiteres Angebot des KAOS e.V. ist „Kultur aktiv.“ Dadurch steht es Inhabern der KUKUK-Karte frei an verschiedensten Aktionen, wie Mal- und Tanzkursen, Chören, Expeditionen und vielem weiterem teilzunehmen. Außerdem werden alle vier Wochen beim „Kukuksruf“ auf osRadio 104,8, neben Musik von Heavy Metal bis Klassik, Projektpartner in Live-Interviews vorgestellt. Passend zum Valentinstag treten am 14. Februar zwei im Kulturbereich tätige Ehepaare auf, um über Beziehungserfahrungen in Verbindung mit dem gemeinsamen Wirken in der Kultur zu sprechen.

Finanzierung und Unterstützung

Die Finanzierung findet hauptsächlich über Mitgliedsbeiträge, Spenden, Sponsoren und Benefizveranstaltungen statt. Zudem erhält KAOS e.V. Fördergelder für einzelne Projekte. Im Falle von KUKUK trugen ehrenwert., die Stiftung der Sparkasse Osnabrück, die Evangelischen Stiftungen Osnabrück sowie die Stadt Osnabrück finanziell zur Umsetzung des Projektes bei. Außerdem besteht die Möglichkeit KAOS e.V. durch ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen. „Wir sind auch bei der Freiwilligenagentur gemeldet und für eine Tätigkeit als Kulturlotse, kann man sich ganz leicht bei uns auf der Homepage bewerben“, so Ciolek. Interessierte können sich außerdem montags, mittwochs und freitags von 10 bis 13 Uhr, dienstag von 15 bis 18 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr persönlich im Büro des KAOS e.V. melden. Für die Beantragung einer KUKUK-Karte sollte an das Mitbringen von einem aktuellen Leistungsnach-, sowie Ausweisdokuments gedacht werden. Die Gültigkeitslaufzeit der Karte wird der des Leistungsbescheides angepasst.


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