Unsere Ernährung unterliegt einem bemerkenswerten Wandel. Die Veränderung unserer Essgewohnheiten zeigt sich nicht nur in der breiten Vielfalt neuer Lebensmittelprodukte, sondern auch in der Einführung alternativer Proteinquellen, dem Aufstieg der so genannten Superfoods und der überwältigenden Präsenz an Food-Influencern in sozialen Medien.
Austausch im ICO
Diese Transformation spiegelt sich nicht zuletzt im Markterfolg pflanzenbasierter Ersatzprodukte wider, die Fleisch in Aussehen und Geschmack ähneln. Am 20. November 2023 besteht nun für Interessierte die Möglichkeit, sich von 17:00 bis 19:00 Uhr im InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) zum Thema „Zukunft der Ernährung“ auszutauschen. Anmeldungen sind unter www.zukunftsdiskurse.de oder per E-Mail an zukunftsdiskurse@uni-vechta.de möglich.
Früher Nischenprodukt, heute auch bei Fleischessern immer beliebter
Waren pflanzenbasierte Ersatzprodukte früher noch ein Nischensortiment für vegetarische und vegane Ernährung, so finden sie heutzutage ihren Weg auch auf die Teller der Fleischesser. Damit verbunden ist die Entstehung einer neuen Konsumentengruppe – der so genannten Flexiganer oder Flexitarier. Diese ernähren sich zwar größtenteils vegetarisch oder vegan, konsumieren jedoch hin und wieder tierische Produkte – ein Verhalten, das ihnen die Bezeichnungen Teilzeit-Veganer oder Teilzeit-Vegetarier eingebracht hat.
Aber der Wandel endet hier nicht bei Chicken Nuggets aus Weizenprotein: die zelluläre Landwirtschaft ist auf dem Vormarsch, die Ernährungslandschaft zu transformieren. Bei der zellulären Landwirtschaft werden Produkte wie Fleisch oder Milch nicht mehr durch Tiere erzeugt, sondern mittels biotechnologischer Verfahren in einem riesigen Stahlbehälter, dem so genannten Fermenter. Besonders das so erzeugte kultivierte Fleisch erhält zunehmend mediale Aufmerksamkeit, verspricht es doch einen Fleischkonsum ohne schlechtes Gewissen.
Kein Imitat: kultiviertes Fleisch
Im Gegensatz zu pflanzenbasierten Fleischersatzprodukten ist kultiviertes Fleisch kein Imitat, das so ähnlich wie eine Bratwurst oder ein Burger schmeckt, sondern es ist wirklich echtes Fleisch. Der Unterschied zu dem heutigen Fleisch liegt damit alleine in der Herstellung. In Deutschland ist das kultivierte Fleisch noch nicht zu haben, dafür kann man es bereits in Singapur und in den USA kaufen. Allerdings sind die verfügbaren Mengen noch sehr klein, so dass es auch in diesen beiden Ländern gar nicht so einfach ist, in einen kultivierten Burger zu beißen. An einer Erhöhung der Produktionsmenge wird jedoch bereits gearbeitet und so könnte man in Zukunft an der Frischetheke gefragt werden: Welches Fleisch möchten Sie denn? Das vom geschlachteten Tier oder das aus dem Fermenter?