Kevin Kühnert (SPD), der Generalsekretär der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, war sich zu Anfang des Jahres 2021 nicht sicher, ob seine Partei die Bundestagswahl gewinnen wird. Bei einem Interview mit dem „Spiegel“ machte er dieses Zweifel deutlich und beschrieb sein ambivalentes Gefühl einer möglichen Wiederholung des Wahlkampferfolgs.

Zweifel an Sieg der Bundestagswahl

Kevin Kühnert (SPD) hatte laut eigenen Angaben im Frühjahr 2021 Zweifel daran, dass seine Partei die Bundestagswahl gewinnen könnte. Gegenüber dem „Spiegel“ äußerte er: „Ich war nicht wirklich überzeugt, dass wir es ins Kanzleramt schaffen“. Als die SPD bei Umfragewerten von 13 bis 14 Prozent lag, war er sich unsicher, ob die Partei doch noch Boden gutmachen könnte. Auf Rückfrage antwortete Kühnert auf die Frage, ob er damals an einen Sieg geglaubt habe: „Nein, zumindest nicht aus tiefstem Herzen.“

Aufholjagd bei nächster Wahl?

Zur Frage, ob er es für möglich hält, bei der nächsten Wahl eine ähnliche Aufholjagd hinzulegen, war Kühnert ambivalent. „Jein“, antwortete er dem Spiegel. Der positive Aspekt seiner Antwort basierte auf der Überlegung, „dass enorme Sprünge auf den letzten Metern bei Wahlen mittlerweile der Normalfall sind“. Allerdings verwies er auch auf die zeitlichen Abläufe: „Dieses Mal sind wir Titelverteidiger, wir stellen den Kanzler. Eine unveränderte Lage bis zum Sommer 2025 würden uns unsere Mitglieder zu Recht nicht durchgehen lassen.“

Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz

Bezüglich der Kanzlerkandidatur äußerte sich Kühnert positiv über die Wahl von Olaf Scholz. „So ziemlich alles spricht für Kanzler Olaf Scholz“, sagte er und drückte sein Vertrauen aus, dass die SPD die Wahl mit Scholz gewinnen könne. Dennoch warnte er eindringlich davor, den Erfolg als selbstverständlich zu betrachten: „Aber nicht, indem wir das Prinzip `Glaube, Liebe, Hoffnung` verfolgen in der Annahme, der Wahlsieg werde wie eine Sternschnuppe über uns kommen“, erklärte Kühnert. Für einen erneuten Erfolg müsse „jeder von uns muss und wird in dieser Kampagne über sich hinauswachsen, auch der Bundeskanzler.“