SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert bekräftigt angesichts der Rekordzahl an Millionären in Deutschland die Forderung seiner Partei nach einer neuen Vermögenssteuer. Kühnert unterstreicht die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland und kritisiert die mangelnde Besteuerung von Vermögen im Vergleich zu Erwerbseinkommen.
Ungleiches Steuersystem
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert äußert sich gegenüber dem TV-Sender “Welt” kritisch zu der aktuellen Vermögensverteilung in Deutschland. Er betont: “Wir sehen bereits seit einigen Jahren, dass die Vermögensverteilung in Deutschland enorm ungleich ist. Wir haben eine hohe Konzentration von enormen Vermögen bei sehr, sehr kleinen Teilen der Bevölkerung. Und wir haben ein Steuersystem in Deutschland, was zu dieser Tatsache nicht passt”.
Kühnert hebt hervor, dass das gegenwärtige Steuersystem diejenigen entlasten sollte, die bereits durch ihre Einkommen aus Arbeit oder Rente belastet sind, indem es stärker gegenüber den Vermögen im Land vorgeht. “Deshalb spricht sich die SPD für eine Reaktivierung der Vermögenssteuer für Multimillionäre und für Milliardäre in Deutschland aus,” so Kühnert. Er fügt hinzu, dass eine solche Maßnahme zur Entlastung anderer hart arbeitender Menschen beitragen könnte.
Neiddebatte unerwünscht
Der SPD-Politiker legt Wert darauf, dass die Diskussion keine Neiddebatte werden soll, sondern sich auf eine gerechte Verteilung konzentriert. “Es geht doch überhaupt gar nicht darum, sie (die Vermögenden) zu schröpfen, sondern es geht um einen gerechten Umgang zwischen denen, die mit ihrer Erwerbsarbeit ein kleines Einkommen nach Hause holen und denen, die auf einem größeren Vermögen sitzen”, erklärt Kühnert.
Bedarf an mehr Vermögensgerechtigkeit
Kühnert warnt vor einer sinkenden Akzeptanz des Steuersystems und betont die Notwendigkeit einer gerechteren Vermögensverteilung für den sozialen Frieden. “Wenn eine Mehrheit der Menschen auf Dauer den Eindruck hat, für viel Arbeit gar nicht so viel Geld zu kriegen, aber einen Großteil der Steuern bezahlen zu müssen, dann werden die sich irgendwann wehren gegen diese Art des Steuersystems”, prognostiziert er. Seiner Meinung nach sollte die Politik diesem entgegenwirken, indem sie “die starken Schultern stärker in die Verantwortung nimmt”.
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