(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Bedenkliche Bonify-App zur Einsicht der eigenen Kreditwürdigkeit.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) äußert Bedenken bezüglich der Bonify-App, die von der Schufa vorgestellt wurde. Dorothea Mohn, Leiterin Team Finanzmarkt beim VZBV, bezeichnet die Nutzung der App zur kostenlosen Schufa-Auskunft als unbedenklich. Allerdings rät sie davon ab, dem Kontozugriff zuzustimmen. Sie schlägt vor, gesetzliche Regelungen zu schaffen, um eine Grenze zu ziehen. Aktuell ermöglicht die App nur die kostenlose Abfrage von Informationen zur eigenen Kreditwürdigkeit. Mohn betont, dass es äußerst kritisch sei, Fremden vollen Einblick in das eigene Konto zu gewähren, da dies die Verbraucher transparent mache.
Zweifel an Freiwilligkeit der Datenweitergabe
Mohn äußert auch Zweifel daran, ob die Menschen ihre Daten tatsächlich freiwillig preisgeben, wenn sie dringend einen Vertrag abschließen möchten. Sie stellt fest, dass die vermeintliche Freiwilligkeit kritisch zu betrachten ist. Denn Personen, die einen bestimmten Vertrag benötigen und durch die Weitergabe ihrer Daten ihre Chancen auf diesen erhöhen sehen, fühlen sich letztendlich gezwungen, der App oder der Schufa Zugriff auf ihr Konto zu gewähren.
Notwendigkeit einer gesetzlichen Regulierung
Mohn fordert eine gesetzliche Regulierung, um den Datenschutz zu gewährleisten und den Missbrauch von sensiblen Kontodaten zu verhindern. Sie betont, dass es gesellschaftlich wichtig sei, über eine solche Grenze nachzudenken und Maßnahmen zu ergreifen, um die Nutzung solcher Apps insgesamt zu regulieren. Derzeit besteht die Gefahr, dass Verbraucher durch die App gläsern werden und ihre Daten in die Hände Dritter gelangen könnten.
Fazit
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich der Bonify-App zur Einsicht der eigenen Kreditwürdigkeit. Insbesondere der Zugriff auf das Bankkonto wird als äußerst problematisch angesehen. Es wird angeregt, gesetzliche Regelungen zu schaffen, um den Datenschutz zu gewährleisten und die Freiwilligkeit der Datenweitergabe zu überprüfen. Eine solche Regulierung wäre gesellschaftlich wichtig, um den Missbrauch von Kontodaten zu verhindern und Verbraucher zu schützen.