Die Absage der zentralen Gedenkveranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in Sachsen-Anhalt durch den Landtagspräsidenten Gunnar Schellenberger (CDU) am vergangenen Donnerstag, stößt auf Kritik von verschiedenen Seiten. Dabei steht die Forderung im Raum, eine angemessene Lösung zu finden, die ein würdiges Gedenken ermöglicht.
Kritik an der Absage
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, bezeichnete die Entscheidung als „nicht hinnehmbar“ im Gespräch mit dem „Spiegel“. Er appellierte an die Verantwortlichen, eine Lösung zu finden, die angemessen Raum für das Gedenken an die Opfer des Holocaust bietet. „In Zeiten, in denen seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober die Zahl antisemitischer Übergriffe in Deutschland ein beschämend hohes Niveau erreicht hat, ist dieses Erinnern und Mahnen dringlicher denn je“, zitiert der „Spiegel“ Klein weiter.
Weitere Stimmen zur Absage
Auch die Vorsitzende der Linken, Janine Wissler, sprach sich gegen die Absage aus. „Zwei Veranstaltungen am gleichen Tag in einer Stadt sicherzustellen, kann man von einer Landesregierung erwarten“, sagte Wissler dem Nachrichtenmagazin. „Das Gedenken einfach abzusagen, ist ein Schlag ins Gesicht der Überlebenden und Angehörigen der Opfer.“
Proteste und Verschiebung der Veranstaltung
Hintergrund der Absage waren angemeldete Proteste des Bauernverbands Sachsen-Anhalt auf dem Magdeburger Domplatz vor dem Parlamentsgebäude. Die Landesregierung wurde aufgefordert, die Durchführung beider Veranstaltungen zu gewährleisten. Der Bauernverband sollte klarstellen, dass niemand, der zur Gedenkveranstaltung will, von den Protesten eingeschränkt oder daran gehindert wird. Am Freitagnachmittag wurde auf Instagram mitgeteilt, dass der Protest auf Sonntag verschoben wird.
Der Gedenktag
Der Gedenktag ist als Jahrestag bezogen auf den 27. Januar 1945, an dem die Rote Armee die verbliebenen Gefangenen des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit hat. Insgesamt ermordeten die Nationalsozialisten und ihre Kollaborateure sechs Millionen Juden. Allein in der „Operation Reinhardt“ wurden zwischen 1942 und 1943 rund 1,7 Millionen Juden aus dem „Generalgouvernement“ ermordet. Auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen, Kriegsgefangene, politisch Verfolgte und als „Asoziale“ bezeichnete Gruppen wurden verfolgt und ermordet.
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