Einen erstaunlich positiven Trend zeigt die heute veröffentlichte Polizeiliche Kriminalitätsstatistik für Stadt und Landkreis Osnabrück!
“Gefühlt” war das vergangene Jahr geprägt von gestiegener Gewalt auf Osnabrücks Straßen, vor allem rund um einige Brennpunkte wie den Güterbahnhof oder den Rosenplatz, siehe auch OS-Kriminell (2011).
Die heute veröffentlichte Kriminalstatistik beleuchtet die Entwicklung der Kriminalität aus dem nüchternen Licht der Zahlen.
Tatsächlich ist das “Rohheitsdelikt” Raub ein großes Problem für die Polizei, mit einem Anstieg um mehr als 10% auf 336 Fälle. Überproportional sind Jugendliche Täter oder Opfer und oftmals ist das Handy des Beraubten Ziel derartiger Straftaten.
Erfreulich ist jedoch der Trend bei den Körperverletzungen, die mit 2.934 Taten den Löwenanteil der Rohheitsstraftaten ausmachen. Sie sind im letzten Jahr (minus 18) wiederum leicht gesunken. Demgegenüber stieg die Aufklärungsquote gleichzeitig auf fast 90 %. „Wer in Osnabrück zuschlägt, kann damit rechnen, ermittelt zu werden“, so der Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück, Michael Maßmann.
Wie aber sieht es bei Mord & Totschlag aus?
Insgesamt 3x endete 2011 ein Streit mit einem tödlichen Messerstich! Insbesondere der Fall des an der Iburger Straße getöteten Schülers sorgte für besondere Aufmerksamkeit. Leider kann die vorliegende Statistik hier nur bedingt Auskunft geben: auch bei Mord & Totschlag bleiben die Zahlen nüchtern.
Die Kriminalitätsstatistik verzeichnet alle Ermittlungen bei “Straftaten gegen das Leben” gleichberechtigt, also eine “fahrlässige Tötung” ebenso wie die Tat des “typischen” Messermörders; erst die Justiz entscheidet über Anklage und Urteil. Die Zahlen die der Polizei-Pressesprecher Georg Linke hierzu auf Nachfrage präsentiert sind durchaus erfreulich (wenn man dies in diesem Zusammenhang so formulieren darf): bei einem Rückgang um sieben Fälle wurden 2011 nur noch 25 (tödliche) Fälle verzeichnet. Sicher immer noch zu viele, aber ein deutlich positiver Trend ist auch hier erkennbar!
Im Vergleich zum Vorjahr um etwa 1 % leicht gestiegen ist die Zahl der Diebstähle. Mit 14.179 Delikten liegt sie aber noch weit unter der von 2009 (14.925) und den Jahren davor. Erfreulich ist der Rückgang der Diebstähle aus Wohnungen um 50 Taten (jetzt 819) und der Fahrraddiebstähle um 99 (jetzt 2.594) Straftaten.
Der große Bereich der Vermögensdelikte, der insbesondere Betrugsstraftaten und Fälschungsdelikte beinhaltet, verzeichnete eine Verringerung um 1.313 Fälle auf 6.692 Taten. In diesem Bereich wird übrigens auch das “Schwarzfahren” verzeichnet. Der starke Rückgang verwundert, ist das schon eine Auswirkung des angeblich durch Facebook organisierten “bandenmässigen Schwarzfahrens”, oder schlichtweg ein Trend zu mehr Ehrlichkeit beim Fahrscheinkauf?
Insgesamt betrachtet nahm 2011 die Anzahl der Straftaten um 4,18 % ab, in genauen Zahlen um 1.724 auf 34.215. Im Jahr 2006 wurden noch mehr als 40.000 Straftaten gezählt!
Alles in allem also eine positive Bilanz für das vergangene Jahr, trotz “gefühlt” gestiegener Gewalt auf Osnabrücks Straßen.
HP, PM PI Osnabrück