Nach dem tödlichen Anschlag in Solingen ruft der Bund Deutscher Kriminalbeamter zu einer differenzierten Debatte über die Bekämpfung von Messergewalt auf. Es wird betont, dass zwischen Intention und Affekttaten unterschieden werden sollte.
Messergewalt: Debatte erforderlich
Dirk Peglow, der Bundesvorsitzende der Kriminalbeamten, betonte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass die Debatte über die zunehmende Messergewalt von der Tat in Solingen getrennt werden müsse. Er zitierte: „Der Täter hätte sich von Messerverbotszonen und von einem generellen Messerverbot nicht aufhalten lassen. Er hat den bisherigen Erkenntnissen zufolge gewusst, was er tut.“
Zunahme von Messergewalt
Peglow stellte weiterhin fest, dass der Großteil der Vorfälle von Messergewalt in Deutschland im Affekt stattfinde, da Auseinandersetzungen eskalierten. Grundsätzlich sei eine Zunahme von Messergewalt zu beobachten. Er fügte hinzu, dass es viele Menschen gebe, die Messer bei sich tragen, um sich männlicher zu fühlen oder sich zu verteidigen. Hier sei insbesondere mit jungen Menschen Aufklärungsarbeit erforderlich. „Wir haben eine ganze Reihe von Menschen unter uns, die Messer mit sich führen, um sich männlicher zu fühlen oder auch, um sich zu verteidigen. Da müssen wir vor allem bei jungen Menschen Aufklärungsarbeit leisten über die große Verletzungsgefahr, die von Messern ausgeht.“
Forderung nach Messerverbotszonen
Zusätzlich forderte Peglow „Messerverbotszonen“, in denen Polizisten gezielt nach Messern suchen dürfen. Darüber hinaus plädierte er für die Diskussion eines generellen Messerverbots im öffentlichen Raum, mit Ausnahmeregeln für bestimmte Berufsgruppen. „Außerdem müssen wir eine Debatte führen über ein generelles Messerverbot im öffentlichen Raum, das dann auch Ausnahmeregelungen beinhaltet, zum Beispiel für Handwerker und andere Berufsgruppen.“
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