Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, hat am Dienstagvormittag den neuen Soccerplatz am Flüchtlingshaus am Natruper Holz offiziell eingeweiht. Nach den feierlichen Reden musste die Krawatte runter.
Der ehemalige Osnabrücker Oberbürgermeister hatte sichtlich Spaß beim Kicken mit den Flüchtlingen und einer kleinen Auswahl lokaler Spieler. Eigentlich – so das offizielle Protokoll – sollte Pistorius nur den Ball für den Anstoß bereitlegen, doch der Minister wollte es sich nicht nehmen lassen mitzuspielen.
Gepfiffen wurde das Spiel hochkarätig von Bundesligaschiedsrichter Frank Willenborg.
Sommerfest am Flüchtlingshaus
Nach der Eröffnung feierten Bewohnerinnen und Bewohner sowie Kooperationsvereine mit vielen Gästen ein sportliches Sommerfest.
Minister Pistorius, selbst jahrzehntelang Hobbyfußballer, führte dabei den Anstoß nach dem Anpfiff des Osnabrücker Bundesligaschiedsrichters Frank Willenborg beim Eröffnungsspiel aus. Die gemischten Mannschaften aus Mitarbeitenden von Landesaufnahmebehörde, Diakonie und BAMF, Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtung sowie Kooperationspartnern bildeten den Auftakt zu einem Fest mit einer bunten Mischung aus verschiedenen sportlichen Angeboten zum Ausprobieren.
Linke Störer brüllten Parolen
Der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, dankte allen, die zur Errichtung des Platzes und Organisation des Spieltriebes beigetragen haben – insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Er hob hervor: „Ganz besonders möchte ich mich bei der Til Schweiger Foundation für das inzwischen jahrelange Engagement hier in Osnabrück bedanken, das ist nicht selbstverständlich! Hier haben in den vergangenen Jahren tausende Kinder, Frauen und Männer ihre ersten Schritte in Deutschland gemacht. Gerade am Anfang spielen dabei die Kommunikation – auch jenseits der Sprache – und insbesondere der Sport eine große Rolle!“
Überschattet wurde die Rede des Ministers durch Parolen von linken Störern, die Parolen („No Nation, No Deputation“) über den Zaun auf das Gelände brüllten.
Sport hat hohen Stellenwert in der Flüchtlingsarbeit
Standortleiterin Birgit Beylich betonte ergänzend, welchen Stellenwert Sport und insbesondere der Soccerplatz im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner einnehmen: „Wir legen Wert auf eine vielfältige und anspruchsvolle Freizeitgestaltung, an der alle Bewohnerinnen und Bewohner jeden Alters und unabhängig ihrer Herkunft teilnehmen können. Der Sport und die gemeinsame Bewegung schaffen einen Raum, der die Menschen unabhängig von Sprache, Religion und Bildungsstand zusammenbringt.“
Die Til Schweiger Foundation unterstützte den Bau des Soccerplatzes im Frühjahr 2018 durch eine Spende in Höhe von 25.000 Euro. Bereits in den Jahren zuvor engagierte sich Schweiger in Osnabrück, so dass mit Unterstützung der Foundation unter anderem ein Haus für die Kinderbetreuung errichtet sowie ein Fitnessraum und ein Musikzimmer ausgestattet worden sind.
Einmalige Kooperationsvereinbarung
Bereits im Dezember 2017 schloss der Standort Osnabrück eine bis heute einmalige Kooperationsvereinbarung: Osnabrücker Sportvereine und die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen haben vertraglich vereinbart, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung in Osnabrück an den Sportangeboten der Vereine kostenlos und ohne Vereinsmitgliedschaft teilnehmen können. Im Gegenzug können die Vereinsmitglieder die Sportstätten der Landesaufnahmebehörde nutzen. Hierzu gehört neben dem Fitnessraum nun auch der Soccerplatz.
Drei Mal in der Woche findet auf dem Soccerplatz Fußballtraining für unterschiedliche Gruppen statt. Dazu zählt auch ein gemeinsames Training mit Kindern aus der Ursulaschule. Auch die Bambini-Fußballabteilung des Ballsportvereins Eversburg ist bereits regelmäßig auf dem Platz anzutreffen. Neben den festen Trainingszeiten steht der Platz den Bewohnerinnen und Bewohnern zur freien Nutzung zur Verfügung. Ein weiterer Ausbau der Nutzung durch die Kooperationsvereine ist in Planung.
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Im Standort Osnabrück der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen sind derzeit 390 Personen untergebracht, darunter 100 Kinder und Jugendliche.
Mit Material der LAB-NI