Die Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministeriums hat einen Monat nach ihrem Inkrafttreten konkrete Formen angenommen. Mit dem neuen Leistungsgruppen-Grouper sollen Kliniken in Deutschland ihre Strukturen anpassen, um nur noch bestimmte Leistungen anbieten und abrechnen zu können. „Mit dem Leistungsgruppen-Grouper stellen wir die Krankenhausreform scharf“, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Damit wird sichtbar, welche Klinik künftig noch welche Leistungen anbieten kann und abrechnen darf.“
Neuer Schlüssel für Leistungen und Qualität
Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) hat einen Schlüssel, den sogenannten Grouper, entwickelt, der die stationären Fälle in die in der Krankenhausreform definierten Leistungsgruppen einordnet. Laut Karl Lauterbach treibt der Grouper die notwendige Spezialisierung der stationären Versorgung voran. Nur Krankenhäuser, die festgelegte Qualitätskriterien erfüllen, werden die jeweiligen Leistungen künftig bezahlt bekommen. Zur Unterstützung des Umbaus der Klinikstrukturen hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zudem einen Entwurf für eine Rechtsverordnung zum Transformationsfonds erarbeitet. Ergänzend dazu wurde ein Leistungsgruppen-Ausschuss mit Geschäftsstelle beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eingerichtet, der für die Weiterentwicklung der gesetzlich definierten Leistungsgruppen und Qualitätskriterien zuständig ist.
Vorteile für die Behandlungsqualität
Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité in Berlin, betrachtet die Reform als Chance, um die Behandlungsqualität trotz Fachkräftemangels aufrechtzuerhalten. Er sagt: „Die Krankenhausreform bietet die notwendige Basis, die Krankenhausstruktur an diese Herausforderungen anzupassen und die Finanzierung auf neue Füße zu stellen.“ Besonders betont er die koordinierende Funktion der Universitätsmedizin.
Fokus auf Spezialisierung
Der Ärztliche Direktor des Deutschen Herzzentrums der Charité, Volkmar Falk, erkennt in der Reform die Möglichkeit zur Qualitätssteigerung durch konzentrierte Spezialisierung. „Die moderne Herz-Kreislaufmedizin erfordert eine Subspezialisierung, die nur in Zentren mit hohem Fallvolumen realisierbar ist“, sagt er. Durch die häufige Durchführung bestimmter Behandlungen verbessert sich die Expertise der Teams, was letztlich die Versorgungsqualität erhöht und Leben retten kann. Die Einteilung der Leistungsgruppen in spezialisierte Zentren hält er für einen Schritt in die richtige Richtung.
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