Im April 2023 wurde die neue Radstation am Hauptbahnhof Osnabrück in Betrieb genommen, doch der in deren Umfeld zusätzlich geplante Radboulevard lässt weiter auf sich warten. Jetzt explodieren auch noch die Kosten um rund 12 Prozent – und mit einer Fertigstellung wird erst vor der Winterperiode 2025 gerechnet. Also zweieinhalb Jahre nach Eröffnung von Deutschlands zweitgrößtem Fahrradparkhaus.
Kosten haben sich deutlich erhöht
Die Kosten für den Bau des Radboulevards und die damit verbundenen Maßnahmen haben sich erheblich erhöht. Ursprünglich waren in der Haushaltsplanung Kosten in Höhe von 1,09 Millionen Euro veranschlagt worden. Diese Schätzung stammt aus dem Januar 2022 und enthielt keine Fördermittel, da zu diesem Zeitpunkt keine geeigneten Fördermöglichkeiten zur Verfügung standen.
Mittlerweile belaufen sich die Gesamtkosten auf 1,59 Millionen Euro. Zusätzlich entstehen 450.000 Euro durch eine Kostenteilungsvereinbarung mit der OPG, die als Bauherrin der neuen Radstation auftritt. Diese Vereinbarung wurde notwendig, da der Neubau des Radstationseingangs eine höhenmäßige Anpassung des Bahnhofsvorplatzes erforderte.
Ein Lichtblick in der Finanzierungsfrage stellt der inzwischen wieder mögliche und bewilligte Förderantrag dar. Aus dem Programm „Stadt und Land“ erhält die Stadt eine Co-Finanzierung von 1,3 Millionen Euro. Zusätzlich beteiligt sich der Fachbereich Umwelt und Klimaschutz an den Kosten für Entsiegelung, Baumpflanzung und weitere Umweltmaßnahmen mit rund 142.000 Euro.
Mehrere Faktoren sind verantwortlich
Die Kostensteigerung um rund 650.000 Euro resultiert aus mehreren Faktoren. So wird für den südlichen Bahnhofsvorplatz ein vollflächiges Leitsystem installiert, das auch die Querung des Radboulevards umfasst. Die zusätzlichen Kosten hierfür belaufen sich auf 60.000 Euro. Die ursprünglich provisorisch geplante Verkehrsänderung in der Bruchstraße wird verstetigt, zusätzliche Entsiegelungsmaßnahmen sowie Bewässerungsspeicher für Baumpflanzungen werden durchgeführt. Dies verursacht Mehrkosten von 30.000 Euro.
Die Grünfläche im Bereich des ehemaligen Wasserbeckens wird dauerhaft gestaltet, einschließlich einer Betoneinfassung für Sitzgelegenheiten. Diese Maßnahme kostet voraussichtlich 78.000 Euro. Das Steuergerät der Signalanlage am Konrad-Adenauer-Ring / Heinrich-Heine-Straße muss ausgetauscht werden. Diese nicht ursprünglich kalkulierten Kosten werden mit 115.000 Euro angegeben. Die Standorte der Straßenbeleuchtung werden optimiert und die Leuchtkörper auf den neuesten technischen Stand gebracht, was weitere 30.000 Euro kostet.