Die Kommunen und Gemeindeverbände in Deutschland sind laut einer Modellrechnung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zum Jahresende 2022 mit 313,9 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 4.034 Euro, wobei die integrierten kommunalen Schulden im Vergleich zum Jahresanfang um 4,3 Prozent angestiegen sind.
Verschuldung der Kommunen: Eine Übersicht
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) wird in der Modellrechnung nicht nur die Verschuldung der kommunalen Kernhaushalte berücksichtigt, sondern auch die der Extrahaushalte und sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen bis in tiefe Beteiligungsstufen. Besonders betroffen sind die Gemeinden und Gemeindeverbände im Saarland mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 6.083 Euro, gefolgt von den Kommunen in Hessen (5.558 Euro), Rheinland-Pfalz (4.682 Euro), Nordrhein-Westfalen (4.612 Euro) und Niedersachsen (4.312 Euro).
Im Zuge des Saarlandpakts wurden bis Ende 2022 Kassenkredite der saarländischen Gemeinden und Gemeindeverbände in Höhe von 728,1 Millionen Euro vom Land übernommen. Trotzdem stiegen die integrierten kommunalen Schulden im Jahresverlauf 2022 nur geringfügig um 0,1 Prozent.
Entwicklung der Verschuldung
Auch in Rheinland-Pfalz (+0,8 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+1,8 Prozent) veränderte sich die Verschuldung im Jahr 2022 schwach. Hessen und Niedersachsen verzeichneten hingegen einen Zuwachs der kommunalen Verschuldung von insgesamt 5,7 Prozent beziehungsweise 8,3 Prozent.
Die niedrigsten Schuldenniveaus pro Einwohner wurden in den Kommunen von Brandenburg (2.534 Euro), Sachsen (2.809 Euro) und Bayern (2.926 Euro) ermittelt.
Zunahme der kommunalen Verschuldung in einigen Bundesländern
Trotz der niedrigen Schuldenniveaus stiegen die integrierten kommunalen Schulden Brandenburgs im Jahr 2022 um 1,3 Prozent und in Bayern um 7,1 Prozent. In Sachsen legten sie sogar um 9,5 Prozent zu. Laut Destatis ist diese Zunahme der Schulden vor allem auf die kreisfreie Stadt München und Landkreisbereiche in Oberbayern sowie auf die drei kreisfreien Städte in Sachsen zurückzuführen.
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