(mit Material von dts) Deutscher Städte- und Gemeindebund fordert stärkeres Engagement des Bundes bei Waldbränden
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert ein stärkeres Engagement des Bundes bei der Bekämpfung von Waldbränden auf munitionsbelasteten Flächen in Brandenburg und Mecklenburg. Laut Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg können große Waldbrände nicht allein mit kommunalen Mitteln bekämpft werden. Der Bund sollte deshalb „Task-Forces“ aufstellen, die schnell auf große Vegetationsbrände oder Brände auf Truppenübungsplätzen reagieren können. Zudem braucht es klare Kostenübernahmeregelungen durch die Länder, um die Kommunen insbesondere bei lang andauernden oder sehr komplexen Einsätzen von den Kosten zu befreien. Der Bund sei auch in der Pflicht, „die Räumung ehemaliger Truppenübungsplätze voranzubringen und sukzessive die Anzahl potenzieller munitionsbelasteter Flächen zu reduzieren.“
Teltow-Flämings Landrätin fordert Unterstützung vom Bund
Auch Teltow-Flämings Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) fordert Unterstützung vom Bund. Sie will nicht auf den Kosten für den wochenlangen Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog sitzenbleiben. Die Löschwasserunterstützung aus der Luft wird für die Hubschrauber der Bundeswehr und der Bundespolizei gemeinsam mit dem Innenministerium des Landes veranlasst. Insofern sei es aus ihrer Sicht nur folgerichtig, dass der Landkreis nach der Waldbrandbekämpfung auf eine Kostenübernahme drängt. „Im Land Brandenburg und im Landkreis Teltow-Fläming gibt es munitionsbelastete Konversionsflächen in erheblichen Größenordnungen. Deshalb erwarten wir hier eine deutliche Unterstützung vom Bund“, so Wehlan.
Feuerwehrexperte warnt vor weiteren Waldbränden
Feuerwehrexperte Ulrich Cimolino warnt vor weiteren Waldbränden. Bereits in offenem Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage sei die Brandgefahr in vielen Bereichen Deutschlands zuletzt merklich gestiegen. „Regional noch kritischer hat sich die Waldbrandgefahr entwickelt.“ Cimolino macht deutlich, dass der Waldbrandgefahrenindex bereits vor fünf Tagen in weiten Gebieten in Ostdeutschland sowie auch in Teilen Niedersachsens die höchste Gefahrenstufe erreicht hätte. Zwar sei damit zu rechnen, dass der Index in den kommenden Tagen wegen sinkender Temperaturen wieder fallen könnte. Aber: „Bis dahin haben wir bei hochsommerlichen Temperaturen und vor allem relativ starken Winden mit großen Problemen zu rechnen.“
Feuerwehren fehlen Personal und Ausrüstung
Den Feuerwehren fehlt es für die aktuellen Brände an persönlicher Schutzausrüstung und gepanzerten Löschfahrzeugen für den Einsatz in Munitionsverdachtsflächen. Auch gibt es zu wenig Aus- und Fortbildungen für dieses spezielle Thema und zu wenig Spezialisten. Die Umsetzung einer ergänzenden Basisausbildung für Feuerwehren dauere zudem „deutlich zu lange, weil insgesamt dafür in der Ausbildung und der deutschlandweiten Einsatzvorbereitung schlicht zu wenig Personalressourcen vorhanden sind“, sagte Cimolino.