HASEPOST
 
HASEPOST

Kommentar: Wir schützen unsere Weihnachtsmärkte besser als Flughäfen

In diesem Jahr haben sich Klima-Aktivisten deutschlandweit mehrfach Zutritt zum Vor- und Rollfeld von Flughäfen verschafft. Spätestens seit dem vergangenen Wochenende, als ein Geiselnehmer mit seinem Auto aufs Vorfeld des Hamburger Airports fuhr, sollte uns allen klar sein: In Sachen Sicherheit besteht bei deutschen Flughäfen dringender Handlungsbedarf!

Ein Kommentar von Dominik Lapp

In Zeiten, in denen die Bedrohungen für unsere Sicherheit immer vielfältiger und komplexer werden, ist es unerlässlich, dass wir uns auf allen Ebenen schützen. Dies gilt insbesondere für Flughäfen, die als wichtige Verkehrsknotenpunkte unseres Landes nicht nur eine bedeutende wirtschaftliche Rolle spielen, sondern auch das Potenzial haben, zu Zielen von Angriffen zu werden.

Wie schlecht unsere deutschen Flughäfen offenbar geschützt sind, haben wir immer wieder gesehen, wenn sich Klima-Aktivisten auf dem Rollfeld festkleben konnten – oder zuletzt am vergangenen Wochenende, als ein bewaffneter Mann mit seinem Auto die Schranke am Hamburger Flughafen durchbrechen und dort Feuer legen konnte. Laut des Airports werden alle gesetzlichen Sicherungsmaßnahmen erfüllt und sogar übererfüllt. Doch diese Maßnahmen sind offensichtlich nicht ausreichend.

Aktuell scheinen wir selbst unsere Weihnachtsmärkte besser zu schützen als die kritische Infrastruktur. Während die Märkte mit Betonklötzen und Straßensperren geschützt werden, damit sich so ein schrecklicher Terroranschlag mittels LKW wie auf dem Berliner Breitscheidplatz nicht wiederholen kann, ist es ganz einfach möglich, mit einem Auto eine Schranke am Flughafen zu durchbrechen. Man stelle sich nur einmal vor, in dem Wagen am Wochenende hätten bewaffnete Terroristen gesessen!

Klima-Aktivisten haben sich Zutritt zum Rollfeld verschafft, indem sie einfach einen Maschendrahtzaun aufgeschnitten haben. Es dürfte für Terroristen also ein Leichtes sein, dasselbe zu tun, um dann verkleidet als Airport-Mitarbeiter beispielsweise einen Sprengsatz an einem Flugzeug zu deponieren. Vor diesem Hintergrund wirken die Sicherheitskontrollen in den Terminals geradezu lächerlich. Flüssigkeiten über 100 Milliliter werden einem abgenommen und entsorgt, weil es sich um Flüssigsprengstoff handeln könnte. Personen und Gepäck werden durchleuchtet, weder spitze Gegenstände noch Getränke schaffen es durch den Security-Check. Doch wer wirklich Böses im Schilde führt, muss einfach nur mit dem Auto durch eine Schranke fahren oder ein Loch in einen Zaun schneiden. Geht’s noch?

Diese jüngsten Sicherheitslücken und Mängel in der Sicherheitsinfrastruktur an deutschen Flughäfen sind alarmierend. Es ist inakzeptabel, dass unsere Flughäfen nicht mit der erforderlichen Sicherheitsausrüstung und dem geschulten Personal ausgestattet sind, um mögliche Angriffe wirksam zu verhindern. Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen auf politischer und operativer Ebene die Sicherheitsstandards an deutschen Flughäfen umgehend überprüfen und verbessern. Dies erfordert Investitionen in modernste Technologien und Personal sowie ein verändertes Zutrittskonzept zum Vor- und Rollfeld.

Keine Zeit für Diskussionen – es ist an der Zeit zu handeln, um unsere gesamte kritische Infrastruktur (nicht nur Airports) besser zu schützen und die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten!

Absperrung Weihnachtsmarkt / Foto: Pohlmann, Montage: Lapp
Absperrung Weihnachtsmarkt / Foto: Pohlmann, Montage: Lapp

[Gruß vom Herausgeber] Liebe Leserin, lieber Leser, schön, dass Sie es bis hier ganz unten geschafft haben. Ein paar Zeilen weiter finden Sie noch den obligatorischen Hinweis, dass gekennzeichnete Meinungsbeiträge stets ausschließlich die Meinung des Autors wiedergeben. Aber ich möchte diesem förmlichen Disclaimer noch etwas hinzufügen. Natürlich haben Sie, wie auch ich und jeder andere Leser, eine eigene Meinung. Vielleicht weicht Ihre Meinung fundamental von diesem oder einem anderen bei uns veröffentlichten Kommentar ab, vielleicht stimmen Sie aber auch vollkommen zu oder aber Ihre Meinung ist „irgendwo dazwischen“. Vielleicht kann ein Kommentar in der Hasepost dabei helfen, neue Gedanken zu denken oder bestehende An- und Einsichten nochmals zu überdenken, dann haben wir und unsere Autoren etwas richtig gemacht und ganz generell zum Denken angeregt.

„Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (C. G. Jung)
Bitte denken Sie mehr. Ihr Heiko Pohlmann


Als Kommentar, Kolumne, Meinungsbeitrag oder Satire gekennzeichnete Beiträge geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder, nicht die der gesamten Redaktion.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion