Erst konnten ein paar notwendige Fahrplan-Änderungen nach der kurzfristigen Absage der (niemals begonnenen) Baustelle am Neumarkt nicht kurzfristig zurückgenommen werden, dann gelang es nun auch nicht ein paar Fahrbahnmarkierungen und provisorisch eingerichtete Haltestellen wieder rechtzeitig zu entfernen. An so etwas scheitert unsere Stadt, an Kleinigkeiten!
Es gab mal Generationen, die haben nahezu nebenbei eine Stadt aus den Trümmern eines nicht einmal im Ansatz tausendjährigen Reichs wieder aufgebaut.
Wenn man Geschichten über das Osnabrück der Nachkriegsjahre hört, dann geht es um Schwarzmarkt, Briten oder Neubauboom – von mehrjährigen Straßenbaustellen, wie die an der Rheiner Landstraße, oder einen chaotischen Nahverkehr, ausgelöst durch eine überhaupt nicht existierende Baustelle, hat man hingegen noch nie etwas gehört.
Was ist da los? Ein Kommentar von HASEPOST Herausgeber Heiko Pohlmann
Selbst in den Zeiten des Wirtschaftsbooms und der Vollbeschäftigung in den 1960er Jahren, war es selbstverständlich, dass der Nahverkehr funktioniert; da war Busfahrermangel genauso ein Fremdwort wie Mobilitätswende. Und vom längst planierten Busbahnhof am Hauptbahnhof gab es regionale Busverbindungen bis ins kleinste Dorf im Landkreis.
Mal ganz ehrlich liebe Lokalpolitiker und Spitzenbeamte: Was macht Ihr eigentlich, wenn Ihr nur noch mit dem Geld auskommen müsst, dass Euch der Haushalt zubilligt, weil es vielleicht wieder eine Haushaltssperre gibt?
Die Konjunktur trübt sich gerade ein – einfacher wird es in Zukunft nicht! Und ihr scheitert schon jetzt an Baustellen, die es überhaupt nicht gibt.
Nochmals: Dass den ganzen Sommer über der Neumarkt von den Bussen der Stadtwerke nicht angefahren wurde, liegt an einer Baustelle, die niemals eingerichtet wurde.
Und obwohl es eine Phantombaustelle ist, gelingt es nicht am ersten Schultag nach den Sommerferien wieder im alten Fahrplan zu fahren, weil es die Verwaltung nicht hinbekommt die temporären Fahrbahnmarkierungen wieder auf den alten Stand zu bekommen.
Und dabei ist doch aktuell alles “Gold”; der Kämmerer vermeldet stolze Überschüsse und wir haben nahezu Vollbeschäftigung. Also: Was macht Ihr eigentlich, wenn es mal nicht mehr so rund läuft, wenn Ihr wirklich auf Widerstände stößt? Wenn uns – Gott bewahre – mal ein Unglück trifft? Auch Personal wird schon bald knapper werden – schon jetzt mangelt es an Busfahrern. Es wird nicht unbedingt besser, und diese Stadt scheitert schon jetzt an Banalitäten.
Wer es in dieser Zeit nicht geregelt bekommt eine Stadt am Laufen zu halten, der macht mir Angst! Ich habe ernsthafte Bedenken dass uns dieses “Spitzenpersonal” mal durch schwierige Zeiten bringen soll, in denen gar nichts mehr so läuft wie es soll.
Wer jetzt schon vor ein paar widerspenstigen Fahrbahnmarkierungen und dem Rückbau einiger provisorischen Haltestellen kapituliert… ach, mir fehlen die Worte!