Zugegeben, ich kannte bis vor ein paar Tagen keinen Serge Menga.
Addy Menga, den ehemaligen Publikumsliebling des VfL, den kannte ich schon. Und natürlich kannte ich die Wutrede dieses schwarzen Mannes, der nach den Vorfällen an Silvester 2015 via Facebook und YouTube das in wütende Worte fasste, was auch ich dachte.

AFP

Als ausgerechnet die Osnabrücker AfD „diesen“ Menga als Gastredner für eine Wahlkampfveranstaltung ankündigte, war sicher nicht nur ich verwundert.
Vor ein paar Wochen habe ich an gleicher Stelle einen Kommentar geschrieben unter dem Titel: „Muss man wirklich über jedes Stöckchen springen, das einem die AfD hinhält?“
Hintergrund dieses Kommentars war eine AfD-Veranstaltung, über die wir von der HASEPOST ganz bewusst nicht berichtet hatten, da sie inhaltlich wie auch von den gebotenen Rednern lediglich einen Zweck gehabt zu haben schien: Provokation. Warum soll ein Medium da mitmachen? Wir müssen nicht über jedes Stöckchen der AfD springen!

Anders bei der Veranstaltung von Serge Menga. Redaktionsintern haben wir uns dafür entschieden: „Über dieses „Stöckchen“ springen wir“, denn Serge Menga ist nicht nur kein Mitglied der AfD, er hat auch wirklich viele Fans, die sicher nicht alle Anhänger der AfD sind, sondern oft einfach nur wütend, wie Menga nach Silvester 2015.

Wir wollten wissen, wer ist dieser Mann? Warum schafft es Menga so viele Menschen zu begeistern?
Daher haben wir den kompletten Auftritt von Menga – vor nur etwa 20 AfD-Anhängern und rund 500 lautstarken Gegnern – live via Facebook übertragen. Der komplette Mitschnitt kann bei fb.com/hasepost angeschaut werden, wir werden ihn später auch noch auf unseren Youtube-Kanal hochladen.
Und zugegeben, mit einigen kruden Aussagen hat sich Serge Menga auch ein wenig selbst demontiert. Auch mag man ihm seine naive Distanz zur AfD nicht abnehmen.
Aber das alles ist subjektiv und daher steht das gesamte Video weiter bei Facebook bzw. YouTube zur Verfügung, damit sich unsere Leser selbst ein Bild machen können.
Mehr als 40 Minuten Wahlkampfrede verraten doch einiges mehr über einen Menschen, als ein nur wenig mehr als drei Minuten langes Wut-Video.

Die Neugier auf Serge Menga teilten mehrere Hundert Leser der HASEPOST und verfolgten die Liveübertragung teils bis zum Ende. Mit Ausnahme einiger offensichtlich „von ausserhalb“ ihren Weg zur HASEPOST gefundener AfD-Fanboys, war die Mehrzahl der Kommentare auch inhaltlich kritisch, wenn Menga dann doch ein wenig übers Ziel hinaus schoss oder zu sehr die Arbeit der AfD besorgte.

Zwei kurze Episoden der Veranstaltung vor dem Osnabrücker Hauptbahnhof bleiben aber vor allem in Erinnerung:

  1. Der Versuch in Kontakt mit den lautstark brüllenden und trillernden Demonstranten zu kommen, der mit einem „Mooning“ (d.h. „Hose runter“) aus dem Umfeld der versammelten Anhänger der „Grünen Jugend“ beantwortet wird.
  2. Am Ende der Veranstaltung zeigt „der Quotenneger“, als der sich Menga selbst bezeichnet, seinen „Hatern“ eine Banane… und die brüllen und trillern weiter – mit Hass in den Gesichtern und gereckten Mittelfingern.

Mir bleibt nur eines zu sagen:

Liebe Demonstranten – und besonders liebe Grüne Jugend,  selbst wenn der *rsch nicht Mitglied bei Euch sein sollte, wie Ihr im Kommentarbereich der Kollegen von der NOZ schnell behauptet habt: Ihr seid wirklich (mal wieder) übers Stöckchen der AfD gesprungen!

Serge Menga im Interview mit der HASEPOST